Solidarität statt Wettbewerb - Neue Perspektiven für Europa
Die gigantische Sozialisierung privater Schulden in der Finanzmarktkrise hat den Schuldenstand der Euroländer drastisch erhöht. Und mit den Sparpaketen und dem so genannten Pakt für den Euro soll die Rechnung nun jenen präsentiert werden, die am wenigsten zur Entstehung der Krise beigetragen haben: ArbeitnehmerInnen, RentnerInnen und Arbeitslosen. Die eigentlichen Ursachen der Krise - Standortwettbewerb, Ungleichheiten in der Wohlstandsverteilung, deregulierte Finanzmärkte, Steuerflucht und -hinterziehung – bleiben dagegen unberücksichtigt.
Was bedeutet all das für die Zukunft Europas? Darüber wollen wir im Workshop gemeinsam diskutieren – über die Politik der EU und ihre Auswirkungen, die Rolle der deutschen Regierung und über politische
Alternativen. Wie kann ein solidarisches und demokratisches Gegenmodell zu Merkels Europa der Reichen und Konzerne aussehen? Es geht dabei sowohl um Sofortmaßnahmen als auch um Visionen.
Aber damit ist es noch nicht getan. Das wichtigste ist es, eine Handlungsfähigkeit zu entwickeln, die uns befähigt, effektiven Widerstand aufzubauen. Ein solidarisches Europa setzt vor allem eines voraus: Eine
Verschiebung der gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse. Welche Rolle kann Attac dabei spielen? Einerseits ist es wichtig, die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren auf der europäischen Ebene zu stärken. Denn dort werden die wichtigsten Entscheidungen gefällt. Andererseits gilt es aber auch, Widerstand in Deutschland aufzubauen. Gegen eine Regierung, die sich zum Motor des europäischen Neoliberalismus entwickelt hat.
Um die Zeit im Workshop effektiv nutzen zu können, setzen wir ein wenig inhaltliche Vorbereitung der TeilnehmerInnen voraus. Wir empfehlen daher dringend, die folgenden Materialien vorab zu lesen:
Manifest des wissenschaftlichen Beirats von Attac zur Krise des Euro
Attac-Sofortmaßnahmenkatalog zu Wegen aus der Eurokrise
Demnächst findet sich hier ein EU-Perspektivenpapier
SOS Europa – Vereinen statt spalten:
Entwurf eines Kampagnenkonzepts zur weiteren Debatte in den Attac Gremien
Wer sich noch besser vorbereiten möchte, findet hier empfehlenswerte Lektüre:
Etikettenschwindel Euro-Krise von Michael R. Krätke in
„Blätter für deutsche und internationale Politik“
Europäische Wirtschaftsregierung – Eine stille, neoliberale Revolution
von Elisabeth Klatzer und Christa Schlager bei "Wege aus der Krise"