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Attac unterstützt Proteste von Schülern und Studierenden

Rettungspaket für Bildung - nicht nur für Banken!

Das globalisierungskritische Netzwerk Attac solidarisiert sich mit dem am Montag begonnenen bundesweiten Bildungsstreik und unterstützt die Forderung nach einem Rettungspaket für Bildung. In mehr als 30 Städten laufen bereits Aktionen an Universitäten und Schulen. Für den morgigen Mittwoch werden größere Demonstrationen erwartet. "Die Bildungsmisere ist die direkte Folge einer marktradikalen Politik, die alle Lebensbereiche ökonomisiert. Bildung wird den Bedürfnissen des Marktes untergeordnet und verkommt zur Ware. Konkurrenzdruck, soziale Auslese und eine einseitige Wissensvermittlung im Interesse der Wirtschaft sind das Ergebnis", sagte Pedram Shahyar vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis.

Attac unterstützt die Forderung der streikenden Schülerinnen und Schüler sowie Studierenden nach einem Sofortprogramm für die soziale Öffnung des Bildungssektors. Dazu gehören unter anderem die Abschaffung aller Studiengebühren, ein Ende der Bachelor-/Masterstudiengänge in ihrer jetzigen Form und die Einstellung von neuen Lehrkräften für kleinere Schulklassen. "Glaubt man der Politik, ist dafür kein Geld da. Doch seit die Banken mit mehr als 500 Milliarden Euro gerettet wurden, wissen wir: Wofür Geld da ist, ist eine Frage von gesellschaftlichen Prioritäten – und um die kämpfen wir. Denn Bildung ist systemrelevant ", sagte Pedram Shahyar.

Der eine zunehmende Privatisierung der Hochschulen fördernde Bologna-Prozess sei ein großer Misserfolg. Mit der wachsenden Abhängigkeit der Universitäten von Sponsoren aus der Wirtschaft verliere die Bildung zunehmend ihre Unabhängigkeit. Oberstes Bildungsziel sei zunehmend die günstige und rasche Verwertbarkeit der Studierenden für den Arbeitsmarkt. Eine kritische Reflexion gesellschaftlicher Prozesse und eine am Gemeinwohl orientierte, verantwortliche Ethik würden kaum noch vermittelt. "Den Preis werden wir alle zahlen. Die Logik der Privatisierung hat im Gesundheitswesen und bei der Bahn zu desaströsen Zuständen geführt, im Bildungssystem ist es nicht anders", sagte Jutta Sundermann, ebenfalls Mitglied im Attac-Koordinierungskreis.

Unter dem Motto "Rettet die Bildung, nicht die Banken!" beteiligen sich Aktivistinnen und Aktivisten von Attac und Noya, dem Jugendnetzwerk in Attac, in zahlreichen Städten an den Bildungsprotesten. Jutta Sundermann: "Die Aktionen der Schülerinnen, Schüler und Studierenden machen Hoffnung für eine Wende. Und sie zeigen, dass eine Generation heranwächst, die die Zustände nicht einfach ertragen will, sondern aktiv gestalten und verändern will."


Für Rückfragen und Interviews:

  • Pedram Shahyar, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0163) 251 5571
  • Jutta Sundermann, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0175) 8666 769