Selbsternannte Elite in Davos setzt weiter auf Quadratur des Kreises
Die selbst ernannte Elite, die sich ab Dienstag beim sogenannten Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos versammelt, hat keine Lösungen für die von ihr verursachten globalen Probleme zu bieten. Das zeigen erneut die vorab veröffentlichten Berichte des WEF (Global Risk Report und Global Competitiveness Report).
"Klimawandel, Cyberattacken und geopolitische Auseinandersetzungen werden als globale Gefahren benannt, und die Autoren beklagen, dass statt gemeinsamer Gefahrenabwehr egoistischer Nationalismus im Vordergrund steht. So weit, so richtig. Doch bei den Lösungsvorschlägen wird es absurd. Wieder richten sollen es Konkurrenz und Wirtschaftswachstum, also jene Prinzipien, die uns die Suppe erst eingebrockt haben", sagt Alfred Eibl vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis.
Konkrete Schritte zu nachhaltiger Ökonomie diskutieren
Mehr als ein halbes Jahrhundert nach der Gründung des Club of Rome weiterhin auf "unendliches Wachstum in einer endlichen Welt" zu setzen, wird den aktuellen Herausforderungen nicht gerecht. Stattdessen ist es höchste Zeit, konkrete Schritte zu einer nachhaltigen Ökonomie zu diskutieren.
"Wenn wir ein stabiles Ökosystem als unsere natürliche Lebensgrundlage erhalten und zu einer Gesellschaft werden wollen, in der Gemeinwohl und persönliche Entfaltung sich gegenseitig bedingen, führt an einer sozial-ökologischen Transformation unserer Wirtschaftsweise kein Weg vorbei. Darüber müssen wir sprechen", fordert Alfred Eibl.
Dabei geht es nicht um die eine große Lösung, sondern um eine breite Umgestaltungsaufgabe. Der Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen, soziale Bedürfnisse und ihre Finanzierung sind in Einklang zu bringen. Notwendig dafür ist eine breite gesellschaftliche Debatte.
Achim Heier, ebenfalls aktiv im Attac-Koordinierungskreis: "Wenn jemand den Anspruch erhebt, die Zukunft gestalten zu wollen, muss er sich an dieser großen Transformationsaufgabe mit Lösungsvorschlägen beteiligen. Dass sich das WEF sich dieser Aufgabe nicht stellt, zeigt, dass von Davos kein Beitrag zur Lösung der globalen Probleme zu erwarten ist."