Davos: Elitär, wirtschaftsnah und klimafeindlich
Attac erneuert seine langjährige Kritik gegen das Weltwirtschaftsforum (WEF), das vom 16. bis 20. Januar nach dreijähriger Unterbrechung wieder in Davos stattfindet.
„Beim WEF treffen sich wieder diejenigen Wirtschaftsvertreter*innen und -politiker*innen, die maßgeblich für den Klimanotstand verantwortlich sind und seit Jahren konkreten Klimaschutz verhindern, zuletzt auf dem Weltklimaforum in Ägypten. Privatflüge vieler Teilnehmer*innen nach Davos sind das ignorante und rücksichtslose i-Tüpfelchen für diese Politik“, sagt Alfred Eibl vom Koordinierungskreis Attac Deutschland.
„Trotz aller Lippenbekenntnisse für eine gerechtere Welt wächst die globale Ungleichheit. Die jüngste OXFAM-Studie zeigt, wie Konzerne und die reichsten Menschen der Welt in den derzeitigen Krisen extreme Gewinne machen, während der Großteil der Menschheit wachsende Armut erlebt“, so Eibl weiter.
Attac unterstützt die dreitägige Protestwanderung von Küblis nach Davos. Die Protestwander*innen solidarisieren sich unter anderem mit dem Protest gegen Braunkohleabbau in Lützerath. Sie prangern den Energiekonzern RWE, Partner des Weltwirtschaftsforums, an.
„Wir tragen die Forderungen nach Klimagerechtigkeit dorthin, wo sie hingehören. RWE präsentiert sich hier in Davos als Konzern, der die Energiewende vorantreiben will, ist aber dabei, ein Dorf für die Braunkohleförderung wegzubaggern“, so ein Sprecher der Protestwanderung.
„Nicht nur in Davos versuchen Energiekonzerne ihre Profitinteressen unter dem Deckmantel der Energiesicherheit durchzusetzen, sondern auch hier beim sogenannten Energiegipfel des Handelsblattes. Deshalb stehen wir hier und in Davos für eine Energiepolitik, die Menschen und Klima in den Vordergrund stellt“, so Eibl. Daher protestierte Attac am 16. Januar gegen diese Elitenveranstaltung des Handelsblattes im Berlin Congress Center: Aktivist*innen blockierten mehrere Zugänge und forderten lautstark die sozial- und ökologische Transformation der Wirtschaft und eine Vergesellschaftung weiter Teile des Energiesektors. Ihre Lösungsvorschläge veröffentlichten die Aktivist*innen von Attac in ihrem alternativen „Wandelsblatt“ und diskutierten sie in einer öffentlichen Talkrunde vor Ort.