Keine Dividende für Daimler-Aktionär*innen!
Gemeinsam mit Bündnispartner*innen haben Attac-Aktivist*innen bei der Daimler-Hauptversammlung am Mittwoch in Stuttgart auf ihre Forderung nach einem sozial-ökologischen Umbau des Autokonzerns aufmerksam gemacht.
Attac verlangt von Daimler, keine Dividende an Aktionär*innen auszuschütten, sondern den Bilanzgewinn des Geschäftsjahrs 2019 in Höhe von mehr als 960 Millionen Euro für die Konversion des Konzerns zurückstellen. Das Geld wird für die Umstellung der Produktion von Pkw auf Schienenfahrzeuge und Elektrobusse benötigt.
Roland Süß von Attac Deutschland sagt: "Der Verkehr ist mit 17,8 Prozent die zweitgrößte Einzelquelle von Treibhausgasen in Deutschland. Wenn wir die Klimakrise noch abwenden wollen, muss jetzt der sozial-ökologische Umbau der gesamten Autoindustrie beginnen. Wir fordern Daimler auf, den Bilanzgewinn für die notwendigen Konversionsmaßnahmen zurückzustellen, statt auf Kosten von Mensch und Umwelt eine Dividende an die Aktionär*innen auszuschütten. Das Geld wird gebraucht, um die Produktion von Fahrzeugen für den motorisierten Individualverkehr umzustellen auf Schienenfahrzeuge und Elektrobusse."
Einen entsprechenden Gegenantrag brachte Attac gemeinsam mit dem Dachverband der Kritischen Aktionär*innen bei der Hauptversammlung des Autobauers ein. Darin heißt es: "Es ist dringend notwendig, Finanzmittel für den anstehenden Umbau des Konzerns im Zusammenhang mit der Verkehrswende bereit zu stellen. Es wäre zudem fahrlässig, in der gegenwärtigen Krisensituation angesichts des enormen Absatzrückgangs und der sich abzeichnenden tiefen Rezession Gewinne auszuschütten. Die Gewinne müssen dafür genutzt werden, die Arbeitsplätze im Unternehmen durch die Umstellung der Produktion auf alternative Produkte zu sichern, wie dies beispielsweise Attac Deutschland im Rahmen seiner Kampagne für eine Verkehrswende fordert."
Die Aktion ist eingebettet in die Kampagne "Einfach umsteigen – klimagerechte Mobilität für alle!", mit der sich Attac für eine radikale Verkehrswende einsetzt.