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Probleme Afrikas beim Weltsozialforum in Dakar im Mittelpunkt

Beifall für Aktivisten aus Nordafrika / Scharfe Kritik an Europa

Mit einer eindrucksvollen, bunten Demonstration Zehntausender durch das Zentrum von Dakar ist am Sonntag das diesjährige Weltsozialforum (WSF) in der senegalesischen Hauptstadt eröffnet worden. Mit dabei waren auch zahlreiche Mitglieder des globalen Attac-Netzwerks aus Afrika, Europa, Lateinamerika und Japan. "Die Transparente, Sprechchöre und Gesänge der Demonstration haben vor allem die Probleme und sozialen Kämpfe des afrikanischen Kontinents verdeutlicht", berichtete Hugo Braun, derzeit für Attac Deutschland in Dakar. In den leidenschaftlichen Beifall für die anwesenden Aktivistinnen und Aktivisten der nordafrikanischen Aufstandsbewegungen mischten sich auch Rufe nach dem Rücktritt des senegalesischen Präsidenten Abdou Laye Wade.

Massive Kritik wurde auch an den europäischen Regierungen sowie der Europäischen Union laut. "Das Verhältnis Europas zu den afrikanischen Staaten wird weiterhin als ein neokoloniales und von Ausbeutung geprägtes wahrgenommen – zu Recht", sagte Alexis Passadakis, ebenfalls für Attac Deutschland beim WSF. So kritisierten zahlreiche Gruppen von Fischern und insbesondere auch Fischersfrauen auf Spruchbändern und in Sprechchören die Plünderung der Fischbestände an der westafrikanischen Küste durch die EU-Fischerei. "Auch die anti-demokratische Stützung des Mubarak-Regimes in Ägypten wurde lautstark angeprangert", berichtete Alexis Passadakis weiter.

Die Eröffnungsrede am Sonntag hielt der bolivianische Präsident Evo Morales. In dieser machte Morales das System des Kapitalismus für die ökologische und soziale Krise verantwortlich. Nachdrücklich betonte er den Beitrag der sozialen Bewegungen zu den Veränderungen der politischen Machtverhältnisse in Lateinamerika und rief die Anwesenden dazu auf, mit der Kraft und Vielfalt der in Dakar versammelten der sozialen Bewegungen Alternativen durchzusetzen.

Am heutigen Montag beginnt das eigentliche Programm des WSF mit einem Afrika-Tag. Themen wie Migration, Frauen, Klima- und Ernährungskrise, Unterentwicklung, kleinbäuerliche Landwirtschaft, Gesundheit oder soziale Sicherheit werden an diesem Tag in Hunderten Workshops und Treffen diskutiert. Afrika ist Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 45 Ländern am stärksten beim WSF vertreten.


Medien-Ansprechpartner/innen von Attac Deutschland beim WSF:

  • Hugo Braun, Attac-Koordinierungskreis, braun@attac.de, Tel. 0049-(0)171-542 2515 (Schwerpunkt: Vernetzung von Attac weltweit)
  • Alexis Passadakis, Attac-Koordinierungskreis, passadakis@gmx.net, Tel. 00221-773 970 454 (Schwerpunkt: Wachstumskritik, Weltwirtschaft)
  • Christiane Hansen, Aquattac, Tel. 0049-(0)163-441 7838 (Schwerpunkt: Wasserprivatisierung)




Hinweis für die Redaktionen:
Zum Weltsozialforum in Dakar reisen auch Vertreter von Attac Tunesien. Kontakt erhalten Sie über Hugo Braun (s. o.).