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Initiative gegen Pauschalierende Entgelte in der Psychiatrie konfrontiert Politikerinnen und Politiker mit Argumenten der Fachwelt

Veranstaltung mit Fachleuten und Betroffenen am 9. Oktober in Berlin

 

Presseankündigung 

Initiative "PEPP nicht einführen!"


•    Mittwoch, 9. Oktober, 13 Uhr bis ca. 16:30 Uhr
•    Raum Othello, ver.di-Bundesverwaltung, Paula‐Thiede‐Ufer 10, 10179 Berlin

Gegen den ausdrücklichen Widerstand fast aller Fachverbände sowie der meisten Psychiatrie-Erfahrenen und der Deutschen Krankenhausgesellschaft läuft seit dem 1. Januar 2013 die Testphase eines neuen Entgeltsystems für Psychiatrie und Psychosomatik. Dieses Vorgehen wurde einseitig von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) per Verordnung festgelegt, ohne Rücksicht darauf, dass das PEPP-System an den Bedürfnissen psychisch erkrankter Menschen vorbei geht und seine empirische Grundlage völlig unzureichend ist.

Dagegen hat sich eine breite Initiative aus Klinikleitungen, Chefärzten, Psychotherapeuten, Sozialverbänden, Psychiatrie-Erfahrenen, Angehörigen, der Gewerkschaft ver.di und sozialen Bewegungen gebildet, die vor dem Hintergrund der Erfahrungen mit den DRGs (Fallpauschalen) die neue Bundesregierung auffordert, PEPP nicht einzuführen. 

"Es kann nicht sein, dass eine Regierung die geschlossene Ablehnung durch die Fachwelt, Betroffene und Beschäftigte ignoriert, ohne sich auch nur ansatzweise mit den Argumenten  auseinanderzusetzen", sagte Dagmar Paternoga, für Attac in der Initiative "PEPP nicht einführen". "Wir fordern alle Gesundheitspolitiker auf, sich der Diskussion zu stellen! Die Neuwahl des Bundestages gibt allen Verantwortlichen die Möglichkeit, neu nachzudenken und klügere Entscheidungen zu treffen."

Die Initiative "PEPP nicht einführen!" veranstaltet daher ein Diskussionsforum mit Fachleuten und Betroffenen am Mittwoch, den 9. Oktober in Berlin. Eingeladen wurden das Bundesgesundheitsministerium, alle aktuellen Mitglieder des Bundestags- Gesundheitsausschusses sowie weitere Gesundheitspolitikerinnen und -politiker.

Bereits im Juli hatten sich prominente Vertreterinnen und Vertreter von ver.di, Ärzten, Psychotherapeuten, Sozialverbänden, Psychiatrie-Erfahrenen und sozialen Bewegungen – darunter der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske und der Vorsitzende des Paritätischen Gesamtverbandes Rolf Rosenbrock – mit einem Aufruf gegen PEPP an die Fachwelt gewandt. In nur wenigen Tagen schlossen sich zahlreiche ärztliche Klinikleitungen, Chefärztinnen und Chefärzte, Fachverbände sowie eine Vielzahl von Einzelpersonen dem Aufruf an. Mittlerweile sind es mehr als 5300 Unterzeichnende.

Wir laden Sie herzlich zur Teilnahme und Berichterstattung am 9. Oktober um 13 Uhr in die ver.di Bundesverwaltung ein. 


Für Rückfragen: 
•    Dagmar Paternoga, Attac / Initiative "PEPP nicht einführen", Tel. 0157 7828 1458


Geplanter Ablauf der Veranstaltung

-    Moderation: Dr. Ulrich Niedermeyer, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Frankfurt/O.)

-    Begrüßung: Dagmar Paternoga, Attac (Mitglied der Initiative "Weg-mit-Pepp")
-    Grußwort der Gastgeberin Sylvia Bühler (Leiterin des ver.di Fachbereichs 3 und Mitglied des ver.di‐Bundesvorstands)
-    Kurzes Statement von Rolf Rosenbrock, Vorsitzender Paritätischer Gesamtverband

-    Inputs zur Kritik an und Alternativen zu PEPP  aus Fachverbänden und von Klinikleitungen.

Prof. Dr. Thomas Pollmächer, Vorsitzender der Bundesdirektorenkonferenz – Verband leitender Ärzte und Ärztinnen der Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie (BDK) e.V. 

Dr. Ingrid Munk, für den Arbeitskreis der Chefärztinnen und Chefärzte der Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie an Allgemeinkrankenhäusern (ackpa) 

Jürg Beutler, lic.phil., Referent für Presse und Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde 
(DGPPN)

Michael Krömker, ver.di-Bundesfachkommission Psychiatrische Einrichtungen, Betriebsratsvorsitzender Ameos Kliniken Osnabrück

Prof. Dr. Andreas Heinz, Klinikdirektor der psychiatrischen Universitätsklinik der Charite

Prof. Dr. Peter Kruckenberg, Ärztlicher Direktor i.R. der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Klinikum Bremen-Ost), Beisitzer Aktion Psychisch Kranke (APK) e.V., Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie 

-    Inputs von Verbänden Betroffener (Angefragt: Psychiatrie-Erfahrene und Angehörige) 

Nach jedem Input besteht die Gelegenheit, Fragen zu stellen.

Schlusswort: Nadja Rakowitz, Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte (Mitglied der Initiative "Weg-mit-Pepp") - Bezugnahme  auf die (negativen) Erfahrungen mit diagnosebezogenen Fallpauschalen DRG’s in der somatischen Medizin.