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Attac unterstützt Bildungsproteste bei Kultusministerkonferenz

7000 bei Demo in Bonn / Wissenschaftler solidarisch mit Studierenden

Attac Deutschland und das globalisierungskritische Jugendnetzwerk Noya unterstützen die bundesweiten Proteste, die am heutigen Donnerstag rund um die Kultusministerkonferenz (KMK) in Bonn stattfinden. In einer achtseitigen Stellungnahme hat zudem der Wissenschaftliche Beirat von Attac seine Solidarität mit dem Bildungsstreik der Studierenden erklärt.

7000 Studierende, Schülerinnen und Schüler, Auszubildende sowie Lehrende an Schulen und Hochschulen beteiligen sich in diesem Moment an der Demonstration in Bonn. Im Laufe des Tages sind zudem Blockaden geplant.

Die Globalisierungskritiker teilen die Forderung nach einem solidarischeren, qualitativ besseren Bildungssystem ohne überfüllte Klassen, ohne Ausbildungsplatzmangel und ohne Studiengebühren. "Der Bologna-Prozess und die damit verbundene Ökonomisierung von Bildung sind eindeutig gescheitert. Nun muss ein neuer Gestaltungsprozess beginnen, bei dem die demokratische Teilhabe aller Beteiligten gewährleistet ist. Deshalb sind wir bei den Protesten heute dabei", sagte Max Bank, Vertreter von Noya im bundesweiten Attac-Koordinierungskreis.

In der Solidaritätserklärung des Attac-Beirats, dem mehr als 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler angehören, heißt es: "Hochschulen sollen nur noch einem Ziel dienen, sie sollen Bestandteil der profitgetriebenen internationalen Konkurrenz großer Kapitaleigentümer, der Banken, Versicherungen und transnationalen Konzerne werden. Dazu sollen systemkritische Wissenschaftsansätze und Forschungsergebnisse weiter marginalisiert oder gänzlich eliminiert werden. Indem die Studierenden sich gegen die Privatisierung der Hochschulen, in Gestalt von Studiengebühren und der Dominanz von Partikularinteressen in den Hochschulräten, zur Wehr setzen, kämpfen sie zugleich auch gegen die Entdemokratisierung von Hochschule und Wissenschaft. " Der Protest der Studierenden sei daher ein zentraler Beitrag zur "Durchsetzung öffentlicher demokratischer Kontrolle gegenwärtiger und künftiger Wissenschaftsentwicklung".

Nach bundesweiten Demonstrationen und der Besetzung zahlreicher Hörsäle bilden die heutigen Aktivitäten bei der Kultusministerkonferenz vorerst den Höhepunkt der diesjährigen Bildungsstreikproteste. Aufgerufen zu den Protesten unter dem Motto "KultusministerInnen nachsitzen" hat ein breites gesellschaftliches Bündnis.


Für Rückfragen:

  • Max Bank, Attac-Koordinierungskreis / Noya, Tel. (0163) 456 8741
  • Prof. Andreas Fisahn, Wissenschaftlicher Beirat von Attac, Tel. (0170) 752 7560