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Attac plant druckvolle Aktionen für Umverteilung

Sommerakademie mit 650 Teilnehmern in Mainz zu Ende gegangen


Das globalisierungskritische Netzwerk Attac wird sich im Herbst mit druckvollen Aktionen für die Umverteilung von Vermögen stark machen – etwa bei einem Aktionstag am 29. September, zu dem das von Attac mitinitiierte Bündnis "Umfairteilen – Reichtum besteuern" aufruft. Die Diskussion von Konzepten und Strategien gegen die europaweite Kürzungspolitik und die Aushöhlung demokratischer Rechte war auch ein Schwerpunkt der Sommerakademie von Attac, zu der sich von Mittwoch bis Sonntag 650 Globalisierungskritikerinnen und -kritiker aus ganz Deutschland auf dem Uni-Campus in Mainz trafen.

"Wir streiten für ein solidarisches Europa. Statt Sozialabbau und Ausverkauf von öffentlichem Eigentum brauchen wir eine radikale Umverteilung des Reichtums und eine Erhöhung staatlicher Einnahmen", sagte Jutta Sundermann vom bundeweiten Attac-Koordinierungskreis. "Die derzeitige brutale Kürzungspolitik in ganz Europa führt zu heftigen sozialen Verwerfungen und gefährdet ernsthaft den gesellschaftlichen Frieden und die Demokratie." Die massive Konzentration von Vermögen sei zudem nicht nur sozial inakzeptabel, sondern auch eine wesentliche Ursache für Spekulationsblasen, die in die globale Finanzkrise und anschließend in Europa in die Schuldenkrise geführt haben.

Attac bringt in die Debatte um Verteilungsgerechtigkeit und in das Bündnis "Umfairteilen" ein eigenes Konzept für eine europaweit koordinierte Vermögensabgabe ein. Diese zielt auf das reichste eine Prozent der Bevölkerung und soll rund 50 Prozent dieser Top-Vermögen abschöpfen. Einen weiteren Schwerpunkt legt Attac gemeinsam mit der Hilfs- und Menschenrechtsorganisation Medico International auf den internationalen, über Europa hinausgehenden Aspekt der Verteilungsfrage.

Dem Bündnis "Umfairteilen" gehören neben Attac die Gewerkschaft Verdi, der Paritätische Wohlfahrtsverband sowie Migrantenverbände, Jugend- und Studierendenorganisationen, die Initiative Vermögender für eine Vermögensabgabe und weitere zivilgesellschaftliche Organisationen und Initiativen an. Jutta Sundermann: "Eine der Stärken von Attac als globalisierungskritisches Netzwerk ist es dabei, breite dezentrale Bündnisse auch zwischen solchen gesellschaftlichen Gruppen anstoßen zu können, die bisher nicht zusammengearbeitet haben."

Einen ersten Vorgeschmack auf die Proteste im Herbst gaben 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Attac-Sommerakademie bereits am Samstag mit einer Aktion in der Mainzer Innenstadt. Mit einem Flashmob, einer Banneraktionen und Sambamusik warben sie lautstark für den Aktionstag am 29. September.



Für Rückfragen:

  • Jutta Sundermann, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0175) 8666 769



Erklärung der TeilnehmerInnen der Attac-Sommerakademie 2012 



Solidarisch mit dem neuen Sozialen Zentrum in Mainz

Unsere gegenwärtigen gesellschaftlichen Krisen brauchen große aber auch kleine Lösungen. Die Besetzung des Gebäudes in der Oberen Aussttraße zur Eröffnung eines neuen Sozialen Zentrums in Mainz ist ein wichtiger Schritt um lokale öffentliche Freiräume zu schaffen - für Kultur und Politik. Orte wie diese, an denen ökonomische Zwänge minimiert sind, bieten die Möglichkeit kollektiv alternative Formen des Umgangs mit den gesellschaftlichen Krisen zu bearbeiten.

Wir wünschen dem Projekt viel Erfolg und hoffen, dass es sich zu einem Knotenpunkt in der Auseinandersetzung um eine Politik jenseits des Neoliberalismus und um ein demokratisches und soziales Europa entwickeln wird.

Mit solidarischen Grüßen,

die TeilnehmerInnen der Attac-Sommerakademie in Mainz 2012