Attac mobilisiert zum G20-Gipfel 2017 in Hamburg
Attac Deutschland wird zu Protesten gegen den G20-Gipfel im Juli 2017 in Hamburg mobilisieren. In den kommenden Wochen will das globalisierungskritische Netzwerk potenzielle Bündnispartner zu ersten Sondierungsgesprächen einladen. Das haben die Attac-Aktiven bei ihrem bundesweiten Ratschlag am Wochenende in Halle beschlossen.
"Das G20-Treffen wird für Attac und die globalisierungskritische Bewegung insgesamt eine wichtige Gelegenheit bieten, unserer Vorstellung von einer solidarischen, ökologischen, friedlichen und auf Gleichheit der Geschlechter basierenden Gesellschaft Nachdruck zu verleihen", sagte Thomas Eberhardt-Köster vom Attac-Koordinierungskreis. Angedacht seien ein Gegengipfel, Demonstrationen sowie Aktionen zivilen Ungehorsams.
Das Treffen in Hamburg wird das erste Treffen der "Gruppe der 20" – kurz: G20 – in Deutschland sein. Erwartet werden die Regierungs- und Staatschefs der 20 mächtigsten und wirtschaftsstärksten Länder. "Die G20 hält sich viel darauf zugute, dass die in ihr vertretenen Regierungen mehr als zwei Drittel der Weltbevölkerung repräsentieren. Weniger wird darüber gesprochen, für welche Politik diese Regierungen stehen", sagte Roland Süß, ebenfalls Mitglied im Koordinierungskreis von Attac. "Von ihnen sind keine demokratischen und gerechten Antworten auf die globale Krise zu erwarten."
Im November 2008 trat die Gruppe der 20 in ihrer jetzigen Zusammensetzung erstmals in Washington zusammen, um Konsequenzen aus der weltweiten Banken- und Finanzkrise zu ziehen. Die Teilnehmer versprachen, alles zu tun, damit sich eine solche Krise nicht wiederholen könne. Roland Süß: "Passiert ist seither so gut wie nichts. Offenbar sollten die Vereinbarungen lediglich die Bevölkerung beruhigen und der entstehenden globalen Protestbewegung den Boden entziehen."
Der G20 gehören neben den Ländern der G7 auch die BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) sowie einige wichtige Schwellenländer an. Die EU ist formell Mitglied. Auch die Chefs der Europäischen Zentralbank, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), der Weltbank, des Internationalen Währungsfonds', der Afrikanischen Union und anderer internationaler Organisationen nehmen an den Beratungen teil.
Für Rückfragen und Interviews:
- Thomas Eberhardt-Köster, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0152 0291 1257
- Roland Süß, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0175 2725 893