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Attac Deutschland verurteilt Kriminalisierung der Proteste in Marokko

Speakers-Tour zu "Arabellion" mit Aktivisten aus Tunesien und Ägypten



Mehrere Aktivisten der Protestbewegung "20. Februar" sind in Marokko zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden – unter ihnen auch der Attac-Aktivist Abdeljalil Agadil, der für vier Jahre ins Gefängnis soll. Die 16 verurteilten jungen Männer hatten sich in der Stadt Safi an einer Demonstration für mehr Arbeitsplätze beteiligt und mit einem Sit-in eine Eisenbahnlinie blockiert.

Attac Deutschland protestiert aufs Schärfste gegen die Gerichtsurteile und fordert die sofortige und bedingungslose Freilassung von Abdeljalil Agadil und seinen Mitstreitern. Gemeinsam mit Attac Marokko ruft Attac Deutschland dazu auf, mit einer Unterschriftenaktion bei der marokkanischen Regierung gegen die Urteile zu protestieren (http://kurzlink.de/U-Liste_Marokko).

"Wir sind empört und sehr besorgt über die Kriminalisierung friedlicher Proteste in Marokko", sagte Marie-Dominique Vernhes von der AG Internationales von Attac Deutschland. "Immer wieder werden Menschen, die in Marokko demonstrieren, deswegen verhaftet und zu langjährigen Gefängnisstrafen verurteilt, verlieren ihre Arbeitsstelle oder sind gar gewalttätigen Übergriffen ausgesetzt." So stellte eine Studie des Internationalen Gewerkschaftsbunds (ITUC) kürzlich für Marokko fest: "Das Recht der Arbeitnehmer, sich zu organisieren und mit Arbeitgebern zu verhandeln, wird in der Praxis nicht respektiert."

Die Bewegung des 20.Februar, zu der sich Attac Marokko zählt, lehnt sich auf gegen eine unsoziale neoliberale Politik, zu der auch massive Privatisierungen gehören, und streitet für ein demokratisches Regime und soziale Gerechtigkeit, eine ausreichende Gesundheitsversorgung und eine gute öffentliche Schulbildung. Neben vielen lokalen Kämpfen gibt es seit über einem Jahr wöchentliche Demonstrationen in Casablanca.

Um die Aufstände in den Ländern Nordafrikas und ihren Folgen geht es auch bei einer Speakers Tour, die Attac gemeinsam mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung organisiert: Gut ein Jahr nach dem Beginn der "Arabellion" berichten Aktivistinnen und Aktivisten aus Ägypten und Tunesien über die Umwälzungen in ihren Ländern und die aktuelle Situation.

Die Tour durch elf deutsche Städte beginnt am 12. März in Berlin und geht über Leipzig, München, Mannheim, Saarbrücken, Frankfurt, Mainz, Fulda und Paderborn nach Hamburg, um schließlich am 24. März in Jena zu enden. Aus Ägypten mit dabei sind Ziyad Farag von der People Socialist Alliance Party und Akram Youssef von der Alliance of Progressive Youth of the Revolution. Aus Tunesien berichten Massoud Romdhani von der Tunisian League for Human Rights Azza Chamkhi von Raid Attac / CADTM Tunesien.

 

Für Rückfragen und Interviews:

  • zu Attac Marokko: Marie-Dominique Vernhes, Attac-AG Internationales, Tel. 01577 - 5747 647
  • zur Speakers Tour: Brit Immerthal, Koordinatorin der Speakers Tour, Tel. 0176 – 2351 3149