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Alternativer Klimagipfel in Bolivien

Attac fordert tiefgehenden Wandel der Produktions- und Konsummodelle

Anlässlich des ersten alternativen Klimagipfels in der bolivianischen  Stadt Cochabamba fordert das globalisierungskritische Netzwerk Attac die Anerkennung der Klimaschuld der Industrieländer gegenüber den Ländern des Südens. Kerstin Sack vom Attac Koordinierungskreis sagte: "Damit untrennbar verbunden ist die Erkenntnis, dass es ein 'weiter so' nicht geben kann. Die Industrieländer müssen einen tiefgehenden Wandel der Produktions- und Konsummodelle einleiten".

Boliviens Präsident Evo Morales hatte nach dem Scheitern des Klimagipfels in Kopenhagen im vergangenen Jahr zu der "Weltkonferenz über Klimawandel und Rechte der Mutter Erde" eingeladen. Die Weltkonferenz soll dabei  helfen, die Klimaverhandlungen auf einen gerechteren und verbindlicheren Kurs zu lenken. Die Ergebnisse werden in einen neuen Basistext für die nächste Runde der UN-Klimaverhandlungen einfließen. "Leider können wir an der Konferenz wegen der Flugverbote nicht teilnehmen," erklärt Nino David Jordan von Attac.

Die OrganisatorInnen erwarten über 15.000 RepräsentantInnen, WissenschaftlerInnen und AktivistInnen aus mehr als 126 Ländern. Offizielle Delegationen aus rund 70 Staaten haben ihre Teilnahme zugesagt, darunter aus Brasilien, Frankreich, Mexiko, Russland und Großbritannien. Auch VertreterInnen von UNICEF, FAO, UNESCO, und der WTO werden erwartet. Diskutiert wird in 17 Themenblöcken. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen werden in eine Abschlusserklärung eingehen, die der kommenden UN-Klimakonferenz vorgelegt werden soll. Die Themenpalette reicht von Ernährungssouveränität, Biodiversität und CO2-Emissionen bis hin zum Vorschlag eines Internationalen Klimatribunals und der Durchführung eines Weltreferendums über Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels.