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Zweite Blockupy-Aktionswelle: Ausdrucksstarke Aktionen in der Frankfurter Innenstadt

Protest gegen Abschiebungen und Polizeischikane am Flughafen

Nach der erfolgreichen Umzingelung der Europäischen Zentralbank am frühen Morgen haben die Blockupy-Aktivist_innen in einer zweiten Aktionswelle in der Frankfurter Innenstadt mit kreativem Protest weitere Akteure der Krise markiert.

Foto: Lars Hoff

Blockupy-Sprecherin Ani Dießelmann: "Wir haben mit entschiedenen, kämpferischen Aktionen deutlich gemacht, dass wir Nein sagen zur herrschenden Politik des globalen Hungers, zur Ausbeutung von Menschen und Naturressourcen – kurz: zum Kapitalismus und seinen alltäglichen Folgen wie Niedriglohn-Arbeit, sozialer Ausgrenzung, drückender Wohnungsnot und einer rassistischen Abschiebepolitik."

Jeweils mehrere Hundert Aktivist_innen machten vor den Glastürmen der Deutschen Bank mit Töpfen und Pfannen lautstark auf die Aktiviäten der Großbank in Sachen Landgrabbing und Nahrungsmittelspekulation aufmerksam, klärten vor und in Textilgeschäften der Zeil über menschunwürdige Produktionsbedingungen auf und forderten mit buntem Protest vor Immobilienunternehmen das "Recht auf Stadt" ein. Das Wasser im großen Brunnen auf der Einkaufsmeile färbten die Aktiven in Erinnerung an die über 1000 Toten beim Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch blutrot. Mit einem so genannten Care Mob und einer Tanzblockade protestierten die Aktivistinnen zudem gegen die Auswirkungen der Krisenpolitik insbesondere für Frauen in der Familien- und Pflegearbeit.

Polizeischikane am Flughafen

Alleine am Flughafen protestieren derzeit 800 Menschen gegen Abschiebung und Rassismus. Dabei verwehrt die Polizei den Demonstrierenden bis zum jetzigen Zeitpunkt den Zugang zum Terminal 1 – entgegen dem gestrigen Beschluss des Verwaltungsgerichtshofs, der die Kundgebung im Flughafen ausdrücklich erlaubt, wenn auch die Zahl der Teilnehmer_innen auf 200 begrenzt hat.

Blockupy-Sprecher Thomas Occupy: "Polizei und Ordnungsamt tun alles, um mit Schikanen die Versammlungsfreiheit im Flughafen außer Kraft zu setzen und das Urteil des VGH faktisch zu unterlaufen. Protest gegen Rassismus und das europäische Abschieberegime gehört ins Terminal, nicht auf die grüne Wiese!"

Proteste gehen weiter – in Frankfurt und in ganz Europa

Die Aktionstage gehen weiter: Ab 17 Uhr lädt Blockupy heute zu öffentlichen Diskussions-Veranstaltungen. Am Samstag startet die große Blockupy-Demonstration um 11 Uhr am Baseler Platz, die Schlusskundgebung beginnt voraussichtlich gegen 15.30 Uhr direkt vor dem Gebäude der Europäischen Zentralbank auf dem Baseler Platz. Zeitgleich stehen morgen unter dem Motto "Vereint gegen die Troika" weitere Proteste in zehn europäischen Städten auf dem Protestprogramm.