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Nachhilfe für G20!

Attac-Aktive haben den G20 heute in einer Nachhilfestunde gezeigt, wie man Banken effektiv zerschlägt. Jeder weiß: Banken, die „too big to fail“ sind, sind nicht tragbar. Doch die Politik hat ihre Versprechen, Großbanken zu zerschlagen, bis heute nicht eingelöst.

"Systemrelevant" und "too big to fail" (zu groß zum Scheitern) lauteten die Schlagworte, mit denen Politiker und Experten weltweit hunderte Milliarden Euro schwere Rettungspakete für marode Banken rechtfertigten. Mit dieser Begründung stellte die damalige Bundesregierung allein für den Immobilienfinanzierer HRE 102 Milliarden Euro an Bürgschaften und Kapitalaufstockungen bereit.

Attacies zeigen Merkel und Obama, dass es höchste Zeit ist zum Bankenzerschlagen"Nie wieder dürfen Banken so groß werden, dass sie Staaten erpressen können", verkündete Bundeskanzlerin Angela Merkel darum noch 2008. Passiert ist seitdem nichts. Im Gegenteil, die Bundesregierung hat sogar zugelassen, dass die mit Steuergeld gerettete Commerzbank die Dresdner Bank übernehmen konnte und aus dem Bankenriesen ein noch größeres Monstrum wurde.

Die Politik der Bundesregierung wird noch unverständlicher, wenn man sie mit dem G20-Gastgeber Kanada vergleicht. So stellte das Europäische Parlament in einem Berichtsentwurf vom Mai dieses Jahres fest, dass Kanada, das seit den 90er Jahren keine Fusionen von Banken mehr zugelassen hat, weltweit eines der stabilsten Bankensysteme aufweist. Beigetragen hat dazu auch, dass etliche Risikopapiere im Portfolio der kanadischen Banken fehlen.

Der Chef der Bank für internationalen Zahlungsausgleich, Jamie Caruana, konstatierte zur selben Zeit: "In bestimmten Fällen sollten die verantwortlichen Behörden die Möglichkeit haben, die Größe einer Bank zu begrenzen und auch Banken aufzuspalten." Eine Aufspaltung von Banken forderte bereits im Januar auch der ehemalige Chef der US-amerikanischen Notenbank FED, Paul Volcker.

So lange Banken wissen, dass sie ihre Gewinne für sich behalten, ihre Verluste aber im Zweifelsfall der Allgemeinheit aufbürden können, werden sie ungehemmt weiter spekulieren, fusionieren und im Wettbewerb um höchste Gewinne ganze Volkswirtschaften gefährden. Wer die Finanzmärkte entwaffnen will, muss also die Banken entmachten.

Attac-Aktivist zeigt Merkel, wie's gehtBei der Nachhilfestunde vor dem Bundeskanzleramt zeigten die Attac-Aktiven Merkel und US-Präsident Barack Obama (beide dargestellt von Attac-Aktiven), wie man Großbanken in demokratisch kontrollierte Einheiten zerlegt. Zum Einsatz bei der symbolischen Aktion kamen dabei unter anderem ein Vorschlaghammer und eine Kettensäge.  
(Weitere Aktionsfotos zum Download siehe unten)