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Mehr als 1000 bei Demokratie-Kundgebung auf dem Paulsplatz

Konstantin Wecker spielt / Demonstranten halten Grundgesetze hoch

Grundgesetz-Einsatz für die VersammlungsfreiheitZu der vom Komitee für Grundrechte und Demokratie angemeldeten Kundgebung "für das uneingeschränkte Grundrecht auf Versammlungsfreiheit" haben sich zurzeit (ca. 15 Uhr) trotz des von der Stadt erlassenen Versammlungsverbots mehr als 1000 Menschen auf dem Paulsplatz versammelt. Lautstark, entschieden und gut gelaunt bringen sie ihren Protest gegen das Totalverbot aller demokratischen Proteste in Frankfurt vom 16. bis 19. Mai zum Ausdruck.

Hunderte Demonstranten halten immer wieder Grundgesetze in die Höhe, viele tanzen. Eine Sambagruppe spielt. Unter den Protestierenden ist auch der Liedermacher Konstantin Wecker, dessen für heute Mittag geplantes Konzert auf dem Opernplatz ebenfalls zu den verbotenen Veranstaltungen gehört. Bei eine spontanem Konzert spielte er sein an Stephane Hessel angelehntes Lied "Empört euch", viele Demonstranten sangen laut mit. Mehrere Redner kritisierten die "demokratiefreie Zone Frankfurt" scharf und forderten den Rücktritt des hessischen Innenministers Boris Rhein.

"Wie schon bei der Räumung des Occupy-Camps und dem Rave der Jugendlichen am gestrigen Mittwoch zeigt sich hier auf dem Paulsplatz erneut: Die von der Stadt Frankfurt, der Polizei und dem hessischem Innenministerium entworfenen Horrorbilder und Drohszenarien entbehren jeder Grundlage. Es zeigt sich immer deutlicher: Die Demonstrationsverbote sind allein politisch motiviert. Protest gegen die europaweite Verarmungspolitik wird am Bankenstandort Frankfurt mit allen Mitteln unterdrückt", sagte Blockupy-Sprecher Roland Süß. "Doch wir lassen nicht zu, dass Frankfurt zur demokratiefreien Zone wird. Grundrechte leben davon, dass die Menschen sie sich nehmen. Das tun wir hier und jetzt auf dem Paulsplatz, dem symbolischen Ort der Demokratiebewegung in Deutschland."