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Großer Kongress "Umverteilen. Macht. Gerechtigkeit." 24.-26. Mai in Berlin

Den Prozess der Umverteilung "von unten nach oben" umkehren

Kongress Umverteilen. Macht. Gerechtigkeit. 24.-26. Mai, BerlinVom 24. bis 26. Mai veranstaltet Attac gemeinsam mit Gewerkschaften, Stiftungen und anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen einen großen Kongress zum Thema Umverteilen an der Technischen Universität in Berlin. Unter dem Motto "Umverteilen. Macht. Gerechtigkeit." werden wir auf 11 Foren und 70 Workshops Strategien und Instrumente für mehr Verteilungsgerechtigkeit entwickeln.

Das Missverhältnis zwischen leeren öffentlichen Kassen und den wachsenden Vermögen einiger Weniger ist unübersehbar: Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auf. Die reichsten 10 Prozent der Bevölkerung Europas besitzen etwa zwei Drittel des Gesamtvermögens, allein das oberste Prozent verfügt alleine über ein Drittel des Reichtums. Weltweit klafft die Schere noch weiter auseinander.

Die Entwicklung kommt keineswegs überraschend: Im Zeitalter der neoliberalen Globalisierung und der Dominanz der Finanzmärkte wurden Steuern für Großkonzerne und Reiche in einem internationalen Wettlauf stetig gesenkt, was zu einer ungeheuren Vermögenskonzentration geführt hat. Ein großer Teil der Vermögen fließt in die Finanzmärkte und soll dort schnell hohe Rendite erzielen. Dafür wurden hochspekulative Finanzprodukte geschaffen und die Finanzmärkte dereguliert und liberalisiert. Die zahlreichen Finanzmarktblasen mit ihren hohen Verlusten erwachsen aus der großen Menge renditesuchenden Kapitals. Auch die aktuelle Finanz- und Schuldenkrise ist Folge einer solchen Fehlentwicklung.

Diese Zusammenhänge werden in der öffentlichen Diskussion – in Tageszeitungen, Magazinen und Fernsehtalkshows – meist in den Hintergrund gedrängt. In den Euroländern gilt der Kampf einer angeblich laxen Haushaltspolitik. Dass es Bankrettungsaktionen in schwindelerregender Höhe waren, die die Verschuldung der öffentlichen Haushalte eskalieren ließen, ist bereits in Vergessenheit geraten. Der Transfer öffentlicher Gelder zu privaten Finanzinstituten – 2008 noch ein Skandal – ist mittlerweile unhinterfragt eine Selbstverständlichkeit im Krisenalltag und öffnet die Armutsschere in und zwischen den Ländern in Europa immer weiter.

Den Prozess der Umverteilung "von unten nach oben" gilt es umzukehren – ein radikaler Kurswechsel ist notwendig. Gemeinsam mit vielen internationalen Gästen wollen wir mit dem Umverteilen-Kongress die Diskussion darüber beginnen, wie ein solcher Kurswechsel aussehen kann.

Den Einstiegsvortrag hält Richard Wilkinson, Gesundheitsökonom und Co-Autor des Buches "Gleichheit ist Glück". Weitere Gäste sind unter anderen John Christensen (Wirtschaftswissenschaftler, Tax Justice Network), Heiner Flassbeck (ehemaliger Chef-Volkswirt der UNCTAD), Marica Frangakis (Wirtschaftswissenschaftlerin, Nicos Poulantzas Institut, Athen),  Özlem Onaran (Ökonomin, University of Westminster, London) sowie Vertreterinnen und Vertreter aus den Trägerorganisationen.

Der Kongress wird getragen von Attac, Verdi, der Friedrich-Ebert-Stiftung, der Rosa-Luxemburg-Stiftung, dem Paritätischer Gesamtverband, dem Deutschen Gewerkschaftsbund, Weed, der Initiative Appell Vermögender für eine Vermögensabgabe, GPA-djp (Österreich), der Arbeiterkammer Österreich, Unia (Schweiz), Denknetz (Schweiz), dem Schweizerischen Gewerkschaftsbund SGB, der Hans-Böckler-Stiftung sowie Medico International.

Wir freuen uns auf eine lebhafte Debatte mit Dir und Ihnen! Die Anmeldung auf der Kongresswebseite ist ab sofort aktiv.