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Freie Bildung für ALLE! Heute Aktionstag in Österreich

Seit zwei Wochen entbrennen an den großen Unis in Österreich beeindruckende Proteste, zahlreiche Hörsäle sind besetzt. Der heutige Aktionstag bildet den vorläufigen Höhepunkt im Protest gegen die rückständige Bildungspolitik. Auch außerhalb Österreichs wird mitdemonstriert, für den 17.11. sind in Deutschland eigene Bildungsstreiks geplant.

Der Protest der Studierenden in Österreich richtet sich vor allem gegen die jüngsten Initiativen aus dem Bildungsministerium, den steigenden Studierendenzahlen mit Zugangsbeschränkungen und Studiengebühren beizukommen. Die Situation an den Hochschulen ist schon seit langem desolat und geprägt von einer schlechten Ausstattung. Kein Wunder: Der Anteil der Bildungsausgaben von rund 1 Prozent des österreichischen Staatshaushalts ist nach internationalen Maßstab sehr niedrig. Auch das Hochschulbudgets Deutschlands bewegt sich in diesem Rahmen. Dass es sich dabei um kein Naturgesetz handelt, belegen Länder wie Finnland und Schweden, bei denen der Anteil bei knapp 2 Prozent liegt, in Kananda sogar bei 2,5 Prozent. Im Zuge der Krisenausgaben und den gewaltigen Summen, die zur Bankenrettung ausgegeben werden, ist mit weiteren Kürzungen zu rechnen. Dabei ist es gerade jetzt dringend von Nöten, Demokratie und Solidarität zu fördern und in die Zukunft unserer Gesellschaft zu investieren!

Begonnen haben die Proteste am 20. Oktober an der Aktion der bildenden Künste in Wien. Seit 22. Oktober ist das Audimax der Uni Wien besetzt. Durch das große mediale Interesse und die hervorragende Vernetzung und Kommunikation via Internet (Twitter-Hashtag #unsereuni, vormals #unibrennt) hat sich die Bewegung schnell auf fast alle Universitäten im Land ausgebreitet. Eine spontane Demonstration am 28. Oktober erzielte gigantischen Zulauf. Die Organisation verläuft basisdemokratisch, Entscheidungen werden in den täglichen Plena getroffen, in Arbeitsgruppen, mit einem alternativen Vorlesungsplan und einem eigenen Kulturprogramm setzen die Aktiven die Idee einer demokratischen Universität direkt in die Tat um. Die Unterstützung für den Streik reicht mittlerweile weit über die studentischen Kreise hinaus: Neben den Hochschullehrenden haben sich Gewerkschaften und Verbände, darunter auch Attac Österreich, den Protesten angeschlossen.

In Deutschland haben sich die Studierenden mehrerer Städte, darunter Heidelberg, Münster und Berlin, mit den Kommillitonen solidarisiert und beteiligen sich am heutigen Aktionstag. Für den 17 November ist hierzulande eine Fortsetzung des großen Bildungsstreiks im Sommer, zu dem auch Attac D mit aufgerufen hatte, geplant.

Mobilisierungsseite der Proteste in Österreich: http://unsereuni.at/