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DZ-Bank muss Geschäfte mit dem Hunger beenden

Preiswetten sind unvereinbar mit dem Raiffeisengedanken


Politischer Druck wirkt: Die österreichische Volksbanken AG hat alle Fonds- und Veranlagungsprodukte vom Markt genommen, die auf Agrarrohstoffen basieren. Jetzt ist es an der DZ-Bank, sich an den österreichischen Volks- und Raiffeisenbanken ein Beispiel zu nehmen und aus der Spekulation mit Agrarrohstoffen auszusteigen. Höchste Zeit, dass die Zentralbank der deutschen Volks- und Raiffeisenbanken die Fonds mit Preiswetten auf Nahrungsmittel aus dem Angebot nimmmt. Der alte Raiffeisen würde sich im Grab umdrehen, wenn er mitbekäme, wie die deutschen Volksbanken in die Geschäfte mit dem Hunger verwickelt sind.

Wetten auf die Preisentwicklung von Nahrungsmitteln verschärfen Preisschwankungen und treiben Preise in die Höhe - womit sie direkt die Zahl der Hungernden in den ärmsten Ländern erhöhen. Auf Grund der breiten Kritik entwicklungspolitischer und globalisierungskritischer Organisationen und zahlreicher Studien zum Thema hatte die Dachverbandsbank der deutschen Sparkassen bereits im Frühjahr erklärt, diese Geschäfte einzustellen. Ende Juli folgte die Commerzbank und nahm die Nahrungsmittel aus ihrem Rohstofffonds heraus. Die Deutsche Bank hat zwar angekündigt, keine neuen Agrarrohstofffonds aufzulegen, gehört aber weiter zu den weltweit führenden Anbietern dieser Fonds, die auf so genannten Futures und deren Indices basieren.

Attac kritisiert seit 2008 aktiv die Spekulation mit Agrarrohstoffen. Mit der Bankwechselkampagne "Krötenwanderung jetzt – Bank wechseln, Politik verändern" rufen wir dazu auf, Banken den Rücken zu kehren, die sich an den Geschäften mit dem Hunger beteiligen.