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CorA-Netzwerk: Auszeichnung für Verantwortungs-Nieten

Bei einer Aktion vor dem Bundeswirtschaftsministerium in Berlin hat das Netzwerk für Unternehmensverantwortung (CorA-Netzwerk), dem auch Attac angehört, die Deutsche Bahn AG und das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie mit dem Negativpreis “Unfairer und klimaschädlicher öffentlicher Auftraggeber 2010″ ausgezeichnet.

Mit dem Negativpreis würdigt das CorA-Netzwerk auf kritische Weise das unsoziale und ökologisch schädliche Wirken der öffentlichen Hand bei der Vergabe von Aufträgen. Die Preisvergabe fand vor dem Hintergrund des „Tages der öffentlichen Auftraggeber“ statt, zeitgleich zur Verleihung des Preises für die Innovationsleistungen öffentlicher Beschaffer im Bundeswirtschaftsministerium.

Die Bahn fordert offiziell von Vertragspartnern die Einhaltung von Sozialstandards, setzt aber zugleich osteuropäische Arbeiter im Berliner Umland auf Bahnhöfen und Gleisen unter skandalösen Bedingungen zur Schneeräumung ein, so das Netzwerk in seiner Pressemitteilung.

Das Bundeswirtschaftsministerium wiederum ist keineswegs Vorreiter bei der klimafreundlichen Beschaffung. In seiner europaweiten Ausschreibung für den billigsten Strom ohne Umweltvorgaben bekam im Mai 2009 die RWE-Tochter Envia, deren Strom sogar einen besonders hohen CO2-Ausstoß verursacht, den Zuschlag.

Mit der Vergabe des „Unfairen öffentlichen Auftraggebers 2010“ unterstreicht das CorA-Netzwerk für Unternehmensverantwortung seine Forderung nach einer verantwortungsvollen ökologischen und sozialen Beschaffung bei der öffentlichen Auftragsvergabe. Als Leitplanken hat CorA im Juni 2009 einen “Aktionsplan sozial-ökologische öffentliche Auftragsvergabe in Deutschland” vorgelegt.