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Bundesweit Demonstrationen zum Fukushima-Jahrestag

28.000 fordern "Atomanlagen jetzt abschalten – Energiewende in Bürgerhand"

Unter dem Motto "Zwei Jahre Fukushima: Atomanlagen abschalten!" haben heute anlässlich des zweiten Jahrestags der Reaktorkatastrophe in Fukushima rund 28.000 Menschen an vier Atom-Standorten in Deutschland demonstriert.

Zu den Forderungen gehört, alle Atomkraftwerke sofort abzuschalten und nicht erst 2022, die Schließung der Uranfabriken Gronau (NRW) und Lingen (Niedersachsen), sowie ein Ende der Blockadehaltung der Bundesregierung gegenüber der Energiewende. Die Teilnehmer_innen kritisierten außerdem die ungelöste Atommüllfrage sowie den mangelhaften Katastrophenschutz an allen Atomanlagen.

An der Urananreicherungsanlage in Gronau demonstrierten etwa 1.200 Menschen, in Günzburg, nahe des AKW Gundremmingen versammelten sich 3.500 und am AKW Neckarwestheim 3.000 Demonstrant_innen. An einer Aktions- und Menschenkette im Abstand von 40 Kilometer rund um das AKW Grohnde – einer Fläche in den Ausmaßen der Evakuierungszone um Fukushima – beteiligten sich etwa 20.000 Menschen.

In Japan, Frankreich und vielen anderen Ländern fanden ähnliche Kundgebungen statt, bei denen der Opfer der Atomkatastrophe gedacht und eine Abkehr von der Atomenergie gefordert wurde.

Die Protestdemonstrationen sind ein deutliches Signal an die Regierenden in Bund und Ländern, endlich die notwendigen Konsequenzen aus der Fukushima-Katastrophe zu ziehen: Alle Atomanlagen abschalten – die Energiewende anpacken!

Auf den Kundgebungen wurde der Weiterbetrieb von neun Reaktoren kritisiert, die immer älter und störanfällige werden und die für die Stromversorgung nicht mehr notwendig sind. Die Uranfabriken produzieren Brennstoff für alle Welt mit unbefristeter Betriebsgenehmigung.

Inakzeptabel ist auch die Abwartetaktik von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die es versäumt, die Energiewende entscheidend voranzubringen. Die sogenannten "Strompreis-Bremsversuche" von Wirtschaftsminister Philipp Rösler und Umweltminister Peter Altmaier und die Infragestellung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes gefährden den Erfolg der Energiewende. Dieser ist entscheidend davon abhängig, wie Bürgerinnen und Landwirte, Energiegenossenschaften und Kommunen beim Ausbau der erneuerbaren Energien unterstützt werden.

Zu den Demonstrationen hatten regionale Bürgerinitiativen und die Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt, die Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad, Attac, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Campact, die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz, ROBIN WOOD, die NaturFreunde Deutschlands sowie die Verbände IPPNW und contrAtom aufgerufen.