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Bündnis gegen Bahnprivatisierung neu aufgestellt

Auf der erfolgreichen europäischen Konferenz "Nächster Halt: Bürgerbahn" wurden zahlreiche Verabredungen für Aktivitäten auf europäischer Ebene getroffen sowie die gemeinsame "Kölner Erklärung" beschlossen.

Am Wochenende fand in Köln die Europäische Konferenz "Nächster Halt: Bürgerbahn" statt. Das Bündnis Bahn für Alle, das in großem Maße von dem starken Engagement der Attac-Aktiven und Attac-Regionalgruppen profitiert, hat sich damit erneut breiter aufgestellt. Nachdem die geplante Bahnprivatisierung erfolgreich aufgehalten und verhindert werden konnte, hat das Bündnis nun eine europaweite Zusammenarbeit für den Widerstand gegen Bahn- und weitere Privatisierungsbestrebungen initiiert. Teilnehmer berichteten übereinstimmend, dass sie den Austausch von Experten und Aktiven aus sechs europäischen Ländern als sehr fruchtbar erlebt haben. Es wurde eine Kölner Erklärung verabschiedet sowie zahlreiche Aktionen für die europäische Ebene verabredet. In einem Jahr soll in Lille dazu eine Zwischenbilanz gezogen werden. Beim Auftakt der Konferenz im Düsseldorfer Landtag wurde außerdem das Investitions- und Beschäftigungsprogramm "Schiene Europa 2025" der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Programm, erarbeitet vom Verkehrsexperten Winfried Wolf, legt detailliert dar, wie eine nachhaltige Verkehrspolitik möglich gemacht werden kann. Das vollständige Programm mit allen Zahlen und Tabellen wird demnächst publiziert, die Kurzfassung ist online bereits verfügbar.

Abschlussaktion der europäischen Bahnkonferenz auf der Kölner HohenzollernbrückeAm Samstagabend erinnerten die Konferenzteilnehmer mit einer öffentlichen Aktion an die Beinahe-Katastrophe eines ICE-Achsbruchs auf der Hohenzollernbrücke im Juli 2008. An der Stelle, an der zehn Monate zuvor der ICE entgleist war, brachten sie ein Transparent "Vorsicht - Achsbruch !" an. Die Kundgebungsteilnehmer ließen eine nachgebaute ICE-Achse brechen und sanken anschließend zu Boden. Mit der Aktion wurde auf den fatalen Zusammenhang zwischen Privatisierungsbestrebungen und der Vernachlässigung von Sicherheitsaspekten hingewiesen. In Redebeiträgen und auf einem Transparent gedachten die Mitwirkenden auch der 59 bei Zugunglücken der privatisierten Bahn in Großbritannien getöteten Menschen sowie der zahlreichen Verletzten.