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Bildungsproteste bei Kultusministerkonferenz

7.000 Menschen setzen sich heute bei der Kultusministerkonferenz in Bonn mit Demonstration und Blockade für ein selbstbestimmtes Leben und Lernen ein. Attac und Noya unterstützen die Proteste, auch der wissenschaftliche Beirat von Attac erklärt sich in einer Analyse des Bildungssystems solidarisch.

Aufruf zur den KMK-ProtestenAttac Deutschland und das globalisierungskritische Jugendnetzwerk Noya teilen die Forderung nach einem solidarischeren, qualitativ besseren Bildungssystem ohne überfüllte Klassen, ohne Ausbildungsplatzmangel und ohne Studiengebühren. Der Bologna-Prozess und die damit verbundene Ökonomisierung von Bildung sind eindeutig gescheitert. Nun muss ein neuer Gestaltungsprozess beginnen, bei dem die demokratische Teilhabe aller Beteiligten gewährleistet ist. Deshalb sind auch Aktive von Noya und Attac bei den Protesten heute dabei.

In einer achtseitigen Stellungnahme hat zudem der Wissenschaftliche Beirat von Attac, dem mehr als 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler angehören,  seine Solidarität mit dem Bildungsstreik der Studierenden erklärt. In der Begründung heißt es: "Hochschulen sollen nur noch einem Ziel dienen, sie sollen Bestandteil der profitgetriebenen internationalen Konkurrenz großer Kapitaleigentümer, der Banken, Versicherungen und transnationalen Konzerne werden. Dazu sollen systemkritische Wissenschaftsansätze und Forschungsergebnisse weiter marginalisiert oder gänzlich eliminiert werden. Indem die Studierenden sich gegen die Privatisierung der Hochschulen, in Gestalt von Studiengebühren und der Dominanz von Partikularinteressen in den Hochschulräten, zur Wehr setzen, kämpfen sie zugleich auch gegen die Entdemokratisierung von Hochschule und Wissenschaft. " Der Protest der Studierenden sei daher ein zentraler Beitrag zur "Durchsetzung öffentlicher demokratischer Kontrolle gegenwärtiger und künftiger Wissenschaftsentwicklung".

Nach bundesweiten Demonstrationen und der Besetzung zahlreicher Hörsäle bilden die heutigen Aktivitäten bei der Kultusministerkonferenz vorerst den Höhepunkt der diesjährigen Bildungsstreikproteste. Aufgerufen zu den Protesten unter dem Motto "KultusministerInnen nachsitzen" hat ein breites gesellschaftliches Bündnis.