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Bildungsdemos und -aktionen in rund 70 Städten!

Der deutschlandweite Bildungsstreik setzte ein deutliches Zeichen. Mit Demonstrationen und Besetzungen machten Studierende sowie Schülerinnen und Schüler friedlich auf die Missstände im deutschen Bildungssystem aufmerksam.

Der seit Montag andauernde Bildungsstreik fand gestern seinen Höhepunkt in zahlreichen Demonstrationen. Laut Protestbündnis beteiligten sich bundesweit insgesamt 270.000 Menschen. Allein in Berlin zog es 27.000 auf die Straße.

Bildungsdemo in Berlin. Foto: Fiona KrakenbürgerNeben den Demos gab es noch viele vereinzelte Aktionen. So wurde in Mainz das Abgeordnetenhaus besetzt und in Berlin das Präsidium der Freien Universität. In Gießen wurde eine Straßenkreuzung für 20 Minuten blockiert. Nach Polizeiangaben verliefen die Proteste insgesamt friedlich.

Die DemonstrantInnen forderten die Abschaffung von Bildungsblockaden wie Studiengebühren oder Zulassungsbeschränkungen, bessere Lernbedingungen in kleineren Klassen und Kursen sowie ein Ende des Leistungsdrucks, also die Abschaffung des „Turbo-Abiturs“ und des Bachelors als Regelabschluss. Stattdessen sollte mehr Geld für den Bildungssektor bereitgestellt werden. Angesichts der horrenden Summen, die derzeit zur Rettung der Banken ausgegeben werden, sollten diese dringend nötigen Investitionen möglich sein.

Demo in Berlin, Foto: Fiona KrakenbürgerDie Reaktionen auf die Proteste fallen unterschiedlich aus. Größtenteils wurde den unzufriedenen SchülerInnen und StudentInnen Verständnis entgegengebracht. RektorInnen sehen ein, dass ihre Lerninstitutionen überfüllt und in baulich schlechtem Zustand sind. Auch aus der Politik kommt Zustimmung für die Forderungen der Lernenden. Für Donnerstag, den 18. Juni, ist eine Aktuelle Stunde im Bundestag eingeplant, die sich mit dem Streik beschäftigen soll.

Für die nächsten Tage sind weitere Aktionen angekündigt, darunter symbolische Banküberfälle, die die ungerechte Verteilung von Staatsgeldern anprangern.