Berlin: Proteste zum Welternährungstag
Der heutige 16. Oktober ist Welternährungstag. Das klingt nach Essen für alle. Doch immer mehr Teller bleiben leer. Seit Grundnahrungsmittel wie Getreide und Speiseöle als Agrosprit in Autotanks und Blockheizkraftwerken verbrannt werden, explodieren weltweit die Nahrungsmittelpreise, werden die Vorratslager geplündert und machen sich akute Nahrungsmittelknappheit und Hunger breit.
Der Agrospritboom ist der Treibsatz für die weltweit sich dramatisch zuspitzende Nahrungskrise. Nach Angaben des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen ist die Zahl der Hungernden allein in 2007 um 75 Millionen angestiegen. Ende 2008 wird voraussichtlich bereits eine Milliarde Menschen hungern, und ein Ende dieser Entwicklung ist nicht absehbar.
Die EU will noch in diesem Herbst über die Marschrichtung ihrer abenteuerlichen Agrosprit-Politik entscheiden. Umweltminister Gabriel gehört zu denen, die sich bislang weigern, die Konsequenzen aus dem Agrospritfiasko zu ziehen. Als Erfüllungsgehilfe der Autolobby drückt er weiterhin falsche Rezepte gegen die Energie- und Klimakrise durch.
Mit Ihrer gemeinsamen Aktion fordern INKOTA-Netzwerk, Rettet den Regenwald e.V., Attac, FIAN, BundJugend und der Bund Deutscher PfadfinderInnen zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern der der African Youth Coalition Against Hunger eine Verkehrspolitik, die sich an drastischen Einsparungen von Energie und Treibhausgasen orientiert sowie eine sofortige Streichung aller verbindlichen Beimischungsziele und Subventionen von Agrosprit in Deutschland und der EU! Die Demonstrantinnen und Demonstranten zogen vom Alexanderplatz vor das Bundesumweltministerium in der Alexanderstraße, um Bundesumweltminister Sigmar Gabriel diesbezüglich eine Nachhilfestunde zu geben.
Weitere Bilder auf der Seite mit der Aktionsankündigung in unserer Nahrungsmittelkrisen Sonderseite.