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Attacies baggern "Postbank-Kröten" den Weg frei

Bankwechsel-Kampagne: Auftakt für bundesweite Aktionen vor Postbanken

Mit einer Aktion vor dem Hauptsitz der Deutschen Postbank in Bonn haben Attac-Aktivist_innen am heutigen Dienstag ihre Kritik an Großbanken und speziell an der Postbank deutlich gemacht. Die Attacies gaben sich
als Bauarbeiter aus, die einen Krötentunnel graben, um so dem in der Postbank angelegten Geld (den "Kröten") die Wanderung zu einer anderen Bank zu erleichtern. Dafür fuhren sie mit einem Bagger vor dem Gebäude vor.

"Möchten Sie den Krötentunnel nutzen, den wir hier anlegen?" bot "Bauleiter" Tilman Hartwig vom Kampagnenteam den vorbeikommenden Postbank-Kund_innen an. "Seit der Übernahme durch die Deutsche Bank werden Ihre Postbank-Kröten für die Spekulation mit Nahrungsmitteln, für Rüstungs- und Atomgeschäfte und für hochriskante Finanztransaktionen in Steueroasen eingesetzt. Den Milliardengewinnen der Deutschen Bank stehen Menschenrechtsverletzungen, Hunger und Armut gegenüber."

Die Aktion ist in die Attac-Kampagne "Krötenwanderung jetzt! Bank wechseln, Politik verändern" eingebettet. Ein besonderes Augenmerk der Kampagne gilt der Postbank, die seit 2010 mehrheitlich der Deutschen Bank gehört. Die 4,5 Millionen Girokonto-Besitzer bei der Postbank sind nie gefragt worden, ob sie der Deutschen Bank zugeschlagen werden möchten. Doch immer mehr Kund_innen der Postbank folgen unserem Bankwechsel-Aufruf, weil sie ihre Kröten nicht dem schwärzesten Schaf unter den gemeinwohlgefährdenden Großbanken überlassen wollen.

Die Deutsche Bank ist nicht nur Spitzenreiterin in allen von Attac untersuchten Negativ-Disziplinen für Banken, sie muss sich derzeit auch vor mehreren Gerichten verantworten – etwa weil sie in den USA Menschen gezielt der Zwangsräumung aussetzte oder deutsche Kommunen durch falsche Beratung für Zinswetten um Millionenbeträge brachte. Zudem nimmt sie wie keine andere Bank im Land Einfluss auf die Politik und ist auch global gesehen eine "systemrelevante" Bank, die alle Risiken mit dem Wissen eingeht, im Zweifelsfall Milliarden Euro an Steuergeld zur Verfügung gestellt zu bekommen.

Attac ruft die Bürgerinnen und Bürger auf, Großbanken den Rücken zu kehren und eine Bank zu wählen, die nach ethischen Kriterien investiert, demokratischere Strukturen hat und ihre Geschäfte transparent macht. Zugleich machen wir uns mit der Kampagne für eine strenge Regulierung des Bankensektors stark. Der Aktion in Bonn werden weitere Postbank-Proteste folgen; bundesweit wollen Attac-Gruppen Filialen besuchen. Attac hat auch einen Postbank-Werbeflyer plagiiert, der über die Machenschaften der Deutschen Bank anstatt über Anlageprodukte informiert.