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Attac unterstützt Liebesfilm von Michael Moore

Heute kommt der neue Film "Kapitalismus – eine Liebesgeschichte" von Michael Moore in die Kinos. Attac kooperiert mit dem Filmverleih und lädt mit Aktionen und Mitmachpostkarten zur Auseinandersetzung mit der Bankenkrise ein.

Gewohnt bissig und humorvoll serviert der populäre Dokumentarfilmer („Sicko“, „Bowling for Columbine“) zum Teil erschütternde Betrachtungen über die Finanzkrise und das US-amerikanische Konjunkturprogramm. Dabei handelt es sich auch um eine deutsche „Liebesgeschichte": Die Parallelen zur Situation hierzulande sind mitunter erschreckend.

Postkarte zum Michael-Moore-FilmJutta Sundermann, Attac-Koordinierungskreis: "Wäre Michael Moore mit seiner Kamera in Deutschland unterwegs gewesen, hätte er sicher dokumentiert, wie der Bundestag den Bankenrettern einen Blankoscheck ausstellte und seine verfassungsgemäße Aufgabe, den Haushalt zu überwachen, über Bord warf. Er wäre Bankenrettungs-Profiteuren wie dem Versicherungskonzern Allianz und der Deutschen Bank auf die Pelle gerückt. Und er hätte nachgefragt, wieso eine Commerzbank gerettet wird, um dann mit der Dresdner Bank zu einem noch größeren Ungetüm zu fusionieren, statt endlich zu verhindern, dass Banken 'too big to fail' werden."

Attac kooperiert mit dem Filmverleih Concorde und stellt den Kinos zum Filmstart in Deutschland 20.000 Mitmachpostkarten für die Zuschauer zur Verfügung. In einigen Kinos werden Attac-Aktive die Postkarten selbst vor den Aufführungen verteilen. Die Karten weisen darauf hin, dass am Beispiel der Bankenrettung auch eine "deutsche Liebesgeschichte" zu erzählen wäre, und laden die Zuschauer ein, sich mit der Bankenkrise in Deutschland intensiver zu beschäftigen. Die Kinobesucher können Forderungen für eine soziale und ökologische Bewältigung der Finanzkrise unterschreiben und im Frühjahr an einem großen, von Attac organisierten Bankentribunal teilnehmen.

Mit dem Bankentribunal im April 2010 in der Berliner Volksbühne will Attac eine breite kapitalismuskritische Auseinandersetzung über die Rolle der Banken auch in Deutschland organisieren. Ein ganzes Wochenende lang wird es um die Vorgeschichte der Finanzkrise, die Bankenrettung und die aus der Sicht der Globalisierungskritiker fehlende Bearbeitung der Krisenursachen gehen. Angeklagt werden Vertreter der aktuellen Bundesregierung und ihrer beiden Vorgängerinnen, von Banken, Aktionären sowie ihren "Komplizen" in Wirtschaftsprüfungsinstituten und Ratingagenturen.