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Attac unterstützt die Bildungsproteste!

Rettungspaket für Bildung - nicht nur für Banken! In mehr als 30 Städten laufen bereits Aktionen an Universitäten und Schulen. Für Mittwoch werden größere Demonstrationen erwartet. Attac-Gruppen haben für die nächsten Tage zudem Bankenaktionen angekündigt.

Attac unterstützt die Forderung der streikenden Schülerinnen und Schüler sowie Studierenden nach einem Sofortprogramm für die soziale Öffnung des Bildungssektors. Dazu gehören unter anderem die Abschaffung aller Studiengebühren, ein Ende der Bachelor-/Masterstudiengänge in ihrer jetzigen Form und die Einstellung von neuen Lehrkräften für kleinere Schulklassen.

Die derzeit sichtbare Bildungsmisere ist die direkte Folge einer marktradikalen Politik, die alle Lebensbereiche ökonomisiert. Bildung wird den Bedürfnissen des Marktes untergeordnet und verkommt zur Ware. Konkurrenzdruck, soziale Auslese und eine einseitige Wissensvermittlung im Interesse der Wirtschaft sind das Ergebnis. Glaubt man der Politik, ist dafür kein Geld da. Doch seit die Banken mit mehr als 500 Milliarden Euro gerettet wurden, wissen wir: Wofür Geld da ist, ist eine Frage von gesellschaftlichen Prioritäten. Doch Bildung ist „systemrelevant“ – darum ist es dringend nötig, die Prioritäten neu zu setzen.

Der sogenannte „Bologna-Prozess“, der die Privatisierung von Hochschulen befördert, ist ein großer Misserfolg. Bildung verliert zunehmend ihre Unabhängigkeit, wenn sich die Universitäten immer stärker nach Sponsoren aus der Wirtschaft richten müssen. Zudem wird die günstige und rasche Verwertbarkeit der Studierenden für den Arbeitsmarkt immer mehr zum obersten Bildungsziel. Kritische Reflexion gesellschaftlicher Prozesse und eine am Gemeinwohl orientierte, verantwortliche Ethik werden kaum noch vermittelt. Den Preis dafür werden wir alle zahlen. Die Logik der Privatisierung hat im Gesundheitswesen und bei der Bahn bereits zu desaströsen Zuständen geführt, im Bildungssystem ist es nicht anders.

Unter dem Motto "Rettet die Bildung, nicht die Banken!" beteiligen sich Aktivistinnen und Aktivisten von Attac und Noya, dem Jugendnetzwerk in Attac, in zahlreichen Städten an den Bildungsprotesten. Die Aktionen der Schülerinnen, Schüler und Studierenden zeigen, dass eine Generation heranwächst, die die Zustände nicht einfach erträgt, sondern aktiv gestalten und verändern will.