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Attac-Protest gegen Rohstoffraub durch Politik und Industrie

Aktion bei BDI-Tagung in Berlin / Menschenrechte bleiben auf der Strecke

Theater-Aktion vor dem Berliner Congress CenterMit einer Aktion vor dem Berliner Congress Center haben Aktivistinnen und Aktivisten von Attac am 27. September auf ihre Kritik an der Rohstoffpolitik der Bundesregierung und der Europäischen Union aufmerksam gemacht und dabei speziell die Rolle des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) thematisiert. Anlass war der jährliche "Tag der Deutschen Industrie" des BDI.

Der BDI ist der maßgebliche Akteur im Auftrag der deutschen Industrie, wenn es darum geht, die politischen Rahmenbedingungen für den Zugang zu Rohstoffen auf den Weltmärkten zu sichern. So fordert der Verband, die Entwicklungszusammenarbeit als Druckmittel zur Sicherung der Rohstoffversorgung einzusetzen. Aktuell fasst der BDI die direkte Beteiligung deutscher Unternehmen an Rohstoffprojekten in einer "Allianz
für Rohstoffsicherung" (ARS) ins Auge.

Wir nennen das Ressourcenraub, denn in Handels- und Investitionsabkommen mit rohstoffreichen Ländern werden einseitig Vorteile für Unternehmen herausgeschlagen. Die Interessen der lokalen Bevölkerungen wie Umweltschutz, zumutbare Arbeitsbedingungen und die Einhaltung von Menschenrechten bleiben auf der Strecke.

Bei der Protestaktion bauten Räuber (dargestellt von Aktivisten), an deren Anzügen Konzern-Logos steckten, vor einer Erdkugel liegende Rohstoffe ab und transportierten sie in den Kofferraum einer Limousine. Im Wagen saßen Bundeskanzlerin Merkel und Wirtschaftsminister Rösler (beide ebenfalls dargestellt von Aktivisten) und luden die Rohstoffräuber ein, bei ihnen im Auto Platz zu nehmen. Empörte Bürgerinnen und Bürger mit Stoppschildern hinderten die Autoinsassen jedoch, loszufahren, so dass diese zu Fuß die Flucht ergriffen.

Die Aktion war Teil der gemeinsamen Rohstoffkampagne von Attac und Medico International: Beide Organisationen fordern EU und Bundesregierung auf, keine Freihandelsverträge mit Entwicklungsländern abzuschließen, verbindliche Regeln für den Abbau von Rohstoffen zu erlassen und eine alternative Rohstoffstrategie zu entwickeln.

Mit einer Online-Aktion auf der Attac-Webseite können Bürgerinnen und Bürger gegen die EU-Rohstoffstrategie protestieren.