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2.500 diskutieren beim Attac Kapitalismuskongress

Der heute zu Ende gegangene Kongress ist ein riesiger Erfolg. Das enorme Interesse beweist, wie sehr den Menschen die Frage nach Alternativen zu unserem gegenwärtigen Wirtschaftssystem auf den Nägeln brennt. Mit einer Erklärung zum Kongress unterstreicht Attac die Erkenntnis, dass wir eine Wirtschaft im Dienste der Menschen, nicht des Profites benötigen. Bilder und Foren-Mitschnitte der Veranstaltung finden sich auf unserer Webseite.

In den Diskussionen des Kongresses wurde deutlich, dass die gegenwärtige Krise kein Betriebsunfall ist, sondern im System selbst wurzelt. Das herrschende Leitbild, dass Markt und Private angeblich alles besser können, liegt am Boden. Notwendig sind grundsätzliche Veränderungen unseres Wirtschaftssystems. Wir brauchen eine demokratische Ökonomie, die Mensch und Umwelt ins Zentrum stellt, nicht den Profit einiger weniger.

Unabhängig von der Frage, ob und in welchem Umfang Marktwirtschaft sinnvoll sei, gibt es einen breiten Konsens, dass Märkte und Kapital endlich demokratisch begrenzt, reguliert und kontrolliert werden müssen. Die Diktatur der maximalen Rendite muss beendet werden. Voraussetzung dafür ist das drastische Schrumpfen der Finanzmärkte. Die Reichtümer weltweit müssen umverteilt werden: von oben nach unten und von Nord nach Süd. Diejenigen, die Jahrzehnte lang von den liberalisierten Finanzmärkten profitiert haben, müssen für die Kosten der Krise aufkommen. Notwendig ist außerdem eine neue Weltfinanzordnung unter dem Dach der UNO, die fairen Handel und Entwicklung unterstützt sowie die ökologische Wende einleitet. Der Attac-Kongress hat gezeigt: Die beste Lösung kommt nicht von so genannten Wirtschaftsweisen, sondern aus dem demokratischen Ringen um Argumente und Alternativen.

In den nächsten Wochen und Monaten werden wir die Energie der Debatten aus dem Kongress heraus auf die Straßen und in die öffentliche Diskussion tragen. Unter dem Motto "Wir zahlen nicht für eure Krise! Für eine solidarische Gesellschaft" ruft Attac zu Demonstrationen am 28. März in Berlin und Frankfurt am Main auf. Attac wird die Demonstrationen der Gewerkschaften am 1.und 16. Mai unterstützen sowie die bundesweiten Bildungsproteste im Juni. Vom 24. bis 26. April sucht der von Attac mitorganisierte Kongress McPlanet in Berlin unter dem Motto "Game over. Neustart" nach Antworten auf die ökologischen und sozialen Herausforderungen der Krise. Wir wollen eine breite Mobilisierung für eine soziale und ökologische Bewältigung der globalen Wirtschaftskrise und einen echten Systemwechsel.