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100.000 feiern Wiedergeburt der Anti-AKW-Bewegung in Berlin

Attac beiteiligte sich mit einem eigenem Block an der Großdemonstration.

Die Bundesregierung hat für ihre unverantwortliche Klientelpolitik zugunsten der vier großen Stromkonzerne eine schallende Ohrfeige erhalten. 100.000 Menschen gingen in Berlin auf die Straße, um gegen die schwarz-gelben Atompläne zu demonstrieren. Stellenweise war eine Demoroute kaum noch auszumachen, weil auch die Seitenstraßen voller demonstrierender Menschen waren.

Eine große Mehrheit der Bevölkerung lässt sich die arrogante Kungelei mit den Konzernen nicht mehr gefallen. Atomkraft ist nicht beherrschbar, überflüssig, sie schadet dem Klima, und es gibt keinerlei Lösung für den strahlenden Müll. Es wächst massenhafter, vielfältiger Protest.

Bei allem Gerede über ihr so genanntes Energiekonzept geht es der Bundesregierung im Kern allein darum, dass RWE, Eon, EnBW und Vattenfall ihre enormen Profite weiter steigern können. Offensichtlich gelingt es den Atomkonzernen, ihre Interessen direkt in den Führungsetagen des Staates durchzusetzen. Jedes alte Atomkraftwerk bringt den Konzernen einen Gewinn von einer Million Euro pro Tag. Investitionen in erneuerbare Energien dagegen werden blockiert, falls es der Bundesregierung gelingt, ihr "Energierkonzept" umzusetzen.

Attac setzt sich dafür ein, die Stromriesen zu vergesellschaften und in kleine, demokratisch kontrollierbare Einheiten zu überführen. Eine menschenfreundliche Gesellschaft und globale Klimagerechtigkeit sind ohne eine sozial gerechte, ökologische und demokratisch kontrollierte Energieversorgung nicht zu haben. Und das geht nicht mit Atomkraft. Atomenergie ist wie Finanzmarktkapitalismus: Die Gewinne streichen wenige ein, die Risiken trägt die ganze Bevölkerung. Um die Stromkonzerne zu entmachten, ist ein gemeinsamer Einsatz von sozialer und ökologischer Bewegung nötig.