Mehr als 6.000 Menschen demonstrieren gegen die AfD und für eine solidarische Gesellschaft
Ronda Kipka für das Bündnis erklärt: "Seit Monaten vergiftet die AfD den öffentlichen Diskurs mit rechter Hetze und populistisch rückwärtsgewandten Parolen. Nun, kurz vor den Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern und den Abgeordnetenhauswahlen in Berlin, geht sie damit weiter auf Stimmenfang und prägt zunehmend das Straßenbild. Nach aktuellen Umfragen steht die AfD in beiden Bundesländern im zweitstelligen Prozentbereich. Damit würden zahlreiche Rassistinnnen und Rassisten und Rechtsradikale in die Parlamente einziehen."
Und weiter: "Zwei Wochen vor den Wahlen haben wir mit der Demonstration deutlich gemacht, dass wir der erstarkenden Rechten und insbesondere dem Aufstieg der AfD nicht kommentarlos zusehen wollen. Wir wollen verhindern, dass Rassistinnen und Rassisten weiteren Raum für ihre Hetze bekommen. Wir wollen nicht zulassen, dass die AfD mit ihrem extrem rechten Programm weiter an Einfluss gewinnt. Unsere Alternative heißt Solidarität."
In einer Talkrunde diskutierten Susanne Kitschun (SPD), Elke Breitenbach (DIE LINKE) und Clara Hermann (Bündnis 90 / Die Grünen) über die Gefahren eines weiteren Rechtsrucks. Auf der Demo sprachen unter anderen Aiman Mazyek vom Zentralrat der Muslime, Diana Henniges von der Initiative "Moabit hilft", die seit Monaten ankommende Flüchtlinge am Lageso unterstützt, Thomas Eberhardt-Köster von Attac und Cornelia Kerth von der VVN-BdA.
Der Demonstrationszug passierte die "Bibliothek des Konservatismus", die als Think-Tank der neurechten Bewegung gilt, und die AfD-Zentrale, vor der Demonstrationsteilnehmende eine symbolische "rote Linie" zogen, um deutlich zu machen, dass die AfD mit ihrer Hetze gegen Geflüchtete und Muslime nicht zum demokratischen Parteienspektrum gehört.
Zum Abschluss der Demonstration gab es ein Konzert mit Filou (Berlin Boom Orchestra) und Form sowie Auftritte von Filou (Berlin Boom Orchestra) und Tanga Electra.
Das Bündnis "Aufstehen gegen Rassismus" warnt seit Monaten vor dem drohenden Rechtsruck und dem Einzug der AfD in einen Großteil der Landesparlamente sowie 2017 in den Bundestag. Neben der Demonstration organisiert das Bündnis bundesweit Seminare gegen rechte Parolen, sogenannte Stammtischkämpfer/innen-Ausbildungen.
Für die nächsten zwei Wochen plant das Berliner Bündnis zwei Aktionstage mit dem Slogan "Berlin braucht keine AfD". Am 10. September wollen die Aktivistinnen und Aktivisten in Stadtteile gehen, in denen die AfD voraussichtlich besonders stark abschneiden wird, um dort Flugblätter zu verteilen und durch Tür-zu-Tür-Gespräche über die AfD aufzuklären. Am 16. September will das Bündnis einen Tag lang in S- und U-Bahnen dafür werben, bei den Wahlen nicht das Kreuz bei der AfD zu machen.