Geschlechtergerechtigkeit | Feministische Globalisierungs- und Kapitalismuskritik

In den Attac-Grundlagentexten stehen viele Aussagen, die weiterhin gültig sind, bzw. die von der Grundaussage her richtig, jedoch an die aktuelle Situation angepasst werden müssen (z.B. weltweite Durchsetzung der neoliberalen Globalisierung, Klimakrise, Notwendigkeit der sozial-ökologischen Transformation). Der Themenkomplex „besondere Betroffenheit von Frauen“ bzw. „Feministische Analysen“ wird in den Grundlagentexten wenig berücksichtigt.

Inhaltliche Vorarbeit auf dem Herbstratschlag 2021:
Am Thementisch Geschlechtergerechtigkeit/ Feminismus wurde im Rahmen eines WorldCafes zu folgenden Bereichen diskutiert:

• Gesellschaftliche Strukturen als Ursache der Unterdrückung/Benachteiligung von Frauen/FLINTA*s
• Forderung nach Selbstbestimmung – Weltweit
• Unterschiedliche „Betroffenheit“ von Frauen/FLINTA*s in unserer Gesellschaft
• Queerfeminismus
• Strategien zu mehr „Gendergerechtigkeit“
• Sprache/Kommunikation/Organisationsstruktur

Aspekte von „Gendergerechtigkeit“ wurden auch in den Wandzeitungen anderer Thementische angesprochen.

Dokumentation Herbstratschlag und dem Thementisch Geschlechtergerechtigkeit

Anmerkung:

Der Begriff „FLINTA“ ( = Frauen, Lesben, Inter, Nonbinary, Trans- und Agender-Personen), dient dazu, die Breite der feministischen Bewegung sichtbar zu machen. Die entspricht auch der Umbenennung des Attac-Frauenplenums in FLINTA-Plenum, die auf dem Herbstratschlag 2021 erfolgte. Es geht bei der Aktualisierung der Attac-Grundlagentexte also auch um die Berücksichtigung eines queerfeminstischen Politikverständnisses. Dieses beinhaltet auch eine intersektionale Perspektive, d.h. Mehrfachdiskriminierungen (z.B. wg. Klasse, Herkunft, Behinderung) sollen erkannt und bekämpft werden.

Die Diskussionen in den Veranstaltungen des „Erneuerungsprozesses“ zeigen, dass die Verwendung des Begriffs FLINTA in attac nicht unumstritten ist. Von manchen Teilnehmer/innen wird z.B. argumentiert, dass das Eintreten für die Rechte von Lesben, Inter-, Nonbinary- Trans- und Agender-Personen die linke Bewegung spalten und Kapitalinteressen Vorschub leisten würde. Dies ist ein Missverständnis: Die Ursache der Benachteiligung/Unterdrückung von FLINTA*s liegt in grundlegenden Strukturen unseres kapitalistisch-patriarchalen Gesellschaftssystems. Der Kampf für die Rechte der FLINTA*s schließt daher immer auch einen Kampf gegen kapitalistische Strukturen mit ein.