Webinar der #isso-Reihe zur sozial-ökologischen Transformation
Das neueste Buch von Markus Wissen „Kapitalismus am Limit“ – zusammen mit Ulrich Brand verfasst – schreibt das 2017 erschienene wichtige Standardwerk der Autoren über die „Imperiale Lebensweise“ mit ihrer Externalisierung der sozial-ökologischen Kosten in den Globalen Süden fort. Diese Verlagerung der Krisen und ihrer Kosten gelingt heute immer weniger – die Krise ist global, die Kosten steigen exorbitant.
Die kapitalistische Produktionsweise in Verbindung mit patriarchalen, rassifizierten und kolonialen Herrschaftsverhältnissen führt zur Überschreitung der planetaren Grenzen. Der systemimmanente Wachstumszwang braucht immer mehr Rohstoffe und Energie, die Rivalität um dieselben befeuert öko-imperiale Spannungen bis hin zu Kriegen. Der Aufstieg rechter Kräfte ist ein Indikator dafür, dass die liberale Demokratie als eine dem Kapitalismus adäquate politische Form an ihre Grenzen stößt.
Der Grüne Kapitalismus mag das System noch eine begrenzte Zeit stabilisieren, doch durch die sich zuspitzende sozial-ökologische Krise entstehen zahlreiche Transformationskonflikte. Diesen wohnt allerdings auch das Potential für solidarische Alternativen inne: In „einer Vielzahl von Kämpfen … wird die reale Utopie einer Welt entwickelt und in Ansätzen praktiziert, die die absolute Reduktion des Ressourcenverbrauchs und der Umweltbelastung mit einem Zuwachs an Gleichheit und Demokratie verknüpft.“ Die Logiken, die unserer Lebensweise zugrunde liegen, sind nicht selbstverständlich oder alternativlos.
Über diese Analysen und Hoffnungen wollen wir mit Markus Wissen diskutieren.