Davos: Profit und Wachstum statt Menschen und Umwelt
Aktivist*innen von Attac haben sich mit der Forderung „Tax the Rich – Demokratie geht nur gerecht“ an der Protestwanderung gegen das diesjährige Weltwirtschaftsforum ("World Economics Forum" - kurz WEF) beteiligt. Organisiert von Schweizer Gruppen wanderten etwa 300 Menschen am 18. und 19. Januar von Küblis nach Davos.
„Trotz aller Lippenbekenntnisse für eine gerechtere Welt wächst die globale Ungleichheit. Jüngste Studien zeigen, wie Konzerne und die reichsten Menschen der Welt in den derzeitigen Krisen extreme Gewinne machen. Sie profitieren und werden immer reicher, während der Großteil der Menschheit wachsender Armut ausgesetzt ist“, Thomas Eberhardt-Köster, Mitglied im Rat von Attac Deutschland. „Geld für die Instandhaltung der öffentlichen Infrastruktur und zur Abfederung der Klimakrise fehlen. Nur mit radikaler Rückverteilung von Überreichtum über eine gerechte Besteuerung großer Vermögen kann der notwendige soziale und ökologische Umbau der Gesellschaft gelingen und die Klimakatastrophe verhindert werden.“
Beim WEF in Davos versammeln sich zwischen dem 20. und 24. Januar Wirtschaftsvertreter*innen und Politiker*innen aus aller Welt. Das Treffen steht 2025 unter dem Motto „Zusammenarbeit für das globale Zeitalter“. Zu den Themen, die sie dort diskutieren wollen, zählen Panels wie „Wachstum neu denken“ oder „In Menschen investieren“. Diese klingen zunächst erstmal zukunftsgerichtet und kritisch. „Bei den Veranstaltungen in Davos geht es jedoch nicht um Menschen, sondern um Profite: Neue Wachstumsquellen für die Wirtschaft sollen erschlossen werden und Menschen müssen für die stetig steigenden Anforderungen der Wirtschaft weitergebildet werden, um unsere ausschließlich auf Wachstum ausgelegte Wirtschaftsweise weiter anzutreiben und zu modernisieren“, ergänzt Achim Heier, Mitglied im Rat von Attac Deutschland. „Dabei ist genau diese Art des Wirtschaftens eine der Hauptursachen für soziales Elend und ökologische Desaster. Das aktuelle kapitalistische ‚Weiter so‘ der selbsternannten Weltelite ist nicht mehr tragbar.“
Das Netzwerk für globale Gerechtigkeit Attac fordert eine Überwindung der profit- und wachstumsorientierten Wirtschaft, eine gerechte Besteuerung von Überreichtum und eine umfassende soziale Daseinsvorsorge. Gutes Leben für alle statt Profite für wenige!