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Attac-Aktive blockieren Handelsblatt-Energiegipfel

Zivilgesellschaft bleibt bei Elite-Event außen vor / Attac verteilet bundesweit eigenes "Wandelsblatt“

Am Vormittag des heutigen Montags haben Aktivist*innen von Attac den sogenannten Energiegipfel des Handelsblattes im Berlin Congress Center blockiert. Unter dem Motto „Power to the People“ fordern sie einen sozial- und klimagerechten Umbau der Energieversorgung sowie eine demokratische Kontrolle über die Nutzung und Erzeugung der Energie. Zentrale Bereiche der Energiewirtschaft sollen dafür vergesellschaftet werden. Mit der Aktion prangern die Protestierenden auch den elitären Charakter des Events an, bei dem Konzernvertreter*innen mit Wirtschaftspolitiker*innen über die Zukunft der Energieversorgung in Deutschland beraten. Dabei bleibt die Zivilgesellschaft bei Ticketpreisen von fast 3000 Euro außen vor. 

„Während in Lützerath gerade das 1,5-Grad-Ziel den Profitinteressen von RWE geopfert wird, versucht die Fossillobby, sich bei diesem sogenannten Energiegipfel grün zu waschen. Der fossile Lock-In soll als Sicherung der Energieversorgung verkauft werden. Statt ihrem exklusiven Eliten-Talk brauchen wir einen ganz anderen Energiegipfel, bei dem die Menschen und das Klima im Mittelpunkt stehen und echte Alternativen angegangen werden“, sagt Carmen Junge, Mitglied des Koordinierungskreises von Attac.

Alternativer Messestand und „Wandelsblatt“ zeigen Lösungen auf
Schon vor Beginn des Handelsblatt-Energiegipfels eröffneten Attac-Aktive heute Morgen einen alternativen Messestand vor den Toren des Congress Centers. In einer öffentlichen Talkrunde diskutierten Expert*innen mit dem Publikum die „Energie der Zukunft“. Nach dem Ende der Veranstaltung beschlossen einige Aktivist*innen von Attac spontan, den Zugang zu dem „Gipfel“ zu blockieren. Zeitgleich kletterte eine Kleingruppe auf ein benachbartes Dach und entrollte dort ein großes Banner, auf dem zu lesen war „Power to the People – Fossillobby entmachten“. 

Bereits seit 8 Uhr verteilen Attac-Aktive ihr eigenes „Wandelsblatt“ am Alexanderplatz und in vielen anderen Städten Deutschlands. In der selbstgedruckten Zeitung mit einer Auflage von 10.000 Stück beschreiben die Aktivist*innen ihre Vision einer Energiewende in Bürger*innenhand und stellen ihre Forderungen auf. Neben dem schnellen Ersatz fossiler Energien durch Erneuerbare fordern sie einen Fixpreis für die Grundversorgung von privaten Haushalten mit Strom und Gas. Im Gegenzug soll verschwenderisch hoher Verbrauch progressiv höher besteuert werden. Um eine demokratische Mitbestimmung der Bevölkerung über die Nutzung der knappen Ressource Energie sicherzustellen, sind für Attac eine Vergesellschaftung des Energiesektors und eine Offenlegung der Energieverbäuche in der Wirtschaft unabdingbar.