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Fake-Plakate bei IAA: Autoland ist abgebrannt, abgesoffen und ausgedörrt

Attac-Aktivist*innen protestieren in München mit gefälschter Werbekampagne gegen zerstörerischen Kurs der Autokonzerne

Mit einer Adbusting-Aktion anlässlich der IAA in München kritisieren Attac-Aktivist*innen die klimaschädliche Autoindustrie. Sie haben in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag satirisch verfremdete Werbeplakate eines bekannten Autoherstellers in zahlreichen Schaukästen verteilt über das Münchner Stadtgebiet angebracht.

„Unsere gefakte Werbekampagne, in der ‚Auto(deutsch)land‘ abgebrannt, abgesoffen und ausgedörrt ist, richtet sich gegen die Autoindustrie und ihre Greenwashing-Versuche. Autos gelten in Deutschland viel zu oft als das Symbol schlechthin für Freiheit. Wir zeigen, welche Freiheit tatsächlich gemeint ist: die Freiheit, für Profite unsere Lebensgrundlagen rücksichtslos zu zerstören! Die Lobbypolitik der Autobauer und ihrer Verbündeten im Verkehrsministerium sorgt dafür, dass weiterhin Menschen und Natur unter die Räder dieser klimaschädlichen Industrie geraten“, sagt Anouk Müller*.

„Die Freiheit, die ihr meint“: SUVs vor dystopischen Landschaften als Motiv

Mit den Plakaten kritisiert Attac den zerstörerischen Kurs in die Klimakatastrophe, die durch die Autokonzerne angefeuert wird. Unter dem Slogan „Die Freiheit, die ihr meint“ zeigen die Plakate in drei unterschiedlichen Motiven jeweils einen großen SUV, der durch eine dystopische Landschaft fährt: Auf dem ersten Plakat fällt Berlin – erkennbar durch den Berliner Fernsehturm und die Radarstation auf dem Teufelsberg – einem Waldbrand zum Opfer. Auf dem zweiten Plakat versinkt München im Wüstensand; nur noch Teile der Türme der Frauenkirche und des Olympiaparks sind zu erkennen. Auf dem dritten Plakat schließlich versinkt Hamburg mit der Elbphilharmonie und dem Hamburger Michel in den Fluten.

„Die Autobranche feiert sich gemeinsam mit ihrer Lobby auf der IAA für ihre partizipativen und vermeintlich nachhaltigen ‚Interaktiv-Formate‘ mit Fahrrädern und weiteren Unterhaltungsevents für das breite Publikum. Hinter verschlossenen Türen finden jedoch – ohne die kritische Zivilgesellschaft – Gespräche im Hinterzimmer statt, in denen die Profite der Autokonzerne für die kommenden Jahre gesichert werden. Währenddessen rasen wir auf diesem Kurs ungebremst in die Klimakatastrophe“, kritisiert Toni Becker*.

Attac fordert ein radikales Umlenken in der Verkehrspolitik hin zu einer klimagerechten und sozialen Mobilitätswende, und einen ökologischen Umbau der Autoindustrie.

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* Aufgrund der erhöhten Gefahr von Repressalien gegen und Kriminalisierung von Aktivist*innen in Bayern wurden Namen geändert und Pseudonyme verwendet. Eine Adbusting-Aktion ist eine Protestform, die oft unverhältnismäßig verfolgt wird, aber nicht strafbar ist. Adbusting fällt grundsätzlich in den Schutzbereich der Meinungs- und Versammlungsfreiheit, und oft ist auch die Kunstfreiheit berührt.
Quelle: https://verfassungsblog.de/adbusting-unbequem-aber-grundrechtlich-geschuetzt/