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Jenseits von Corona: Reproduktion, Arbeit, Natur

Workshop 3, Samstag 24.Juli 16.00 - 17.30 Uhr

Wir organisieren das Seminar, weil uns viele, auch linke, Diskussionen zu Corona verengt erscheinen. Corona wird oft als „externer Schock“ behandelt, gestritten wird dann z.B. über die Art von „Maßnahmen“ oder darüber, ob die Perspektive „zero covid“ realistisch ist. Auf diese Weise wird der herrschenden Ideologie von der Pandemie als Ausnahmezustand, aus dem wir aber bald und mit geeinter Kraftanstrengung zu unserer guten alten „Normalität“ zurückkehren, nicht ausreichend hinterfragt. Hiergegen wollen wir im Seminar eine Perspektive auf Corona als Brennglas, aber nicht als Ursache der zerstörerischen global-lokalen Ausbeutung von Arbeit und Natur entwickeln. Dafür setzen wir an den Begriffen gesellschaftliches Naturverhältnis, Care und soziale Reproduktion an. Wir laden ein, mit uns über Visionen nachzudenken, die bei den gesellschaftlichen Voraussetzungen für ein vorsorgendes Verhältnis zur äußeren (Umwelt, Klima) und inneren Natur (körperliche, mentale Gesundheit) ansetzen, die auf eine transnationale Aufwertung sozialer Reproduktions- und Sorgearbeit zielen und Gemeinwohl und Demokratisierung zum Ziel haben. Unsere eigenen theoretischen und politischen Zugänge sind dabei durchaus unterschiedlich; wir hoffen auf eine anregende Debatte.

Telefon-Einwahldaten: +49-30-80949521 Pin: 28153 BigBlueButton
Dr. Stefanie Hürtgen

ist assoziierte Professorin an der Universität Salzburg (Österreich) und assoziiertes Mitglied des Frankfurter Instituts für Sozialforschung sowie Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Mattersburger Kreises für Entwicklungspolitik und der Rosa Luxemburg Stiftung.

Prof. Dr. Ingrid Kurz-Scherf

ist emeritierte Professorin für Politische Wissenschaft mit dem Schwerpunkt "Politik und Geschlechterverhältnis" am Institut für Politikwissenschaft der Philipps-Universität Marburg. Arbeitsschwerpunkte: Geschlechterpolitik, Politischer Feminismus, Arbeits- und Sozialpolitik, Politische Ökonomie der Demokratie, Gewerkschaften.

Dr. Christa Wichterich

ist feministische Soziologin mit den Schwerpunkten Gender und Entwicklung, und Scholar Activist mit einem publizistischen, einem wissenschaftlichen und aktivistischen Profil. Sie war Gastprofessorin für Genderpolitik in Kassel, Wien und Basel. Arbeitsschwerpunkte: Globalisierung und Gender, feministische politische Ökonomie und Ökologie, Care Arbeit und Reproduktion.

Prof. Dr. Fritz Reheis

gilt als einer der geistigen Väter von Begriff und Konzept der Entschleunigung. Publizistisch beschäftigt sich der habilitierte Erziehungs- und Sozialwissenschaftler mit der Frage nach dem richtigen Zeitmaß; für unsere »beschleunigungskranke« Gesellschaft. Er ist Autor viel beachteter Bücher wie »Entschleunigung: Abschied vom Turbokapitalismus«, »Die Kreativität der Langsamkeit« und »Wo Marx Recht hat«.

Birgit Kraemer

arbeitet im Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung zu Arbeitsbedingungen und Arbeitsbeziehungen.