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Von den Podien auf die Straßen und in die Betriebe!

Vergesellschaftungskonferenz erarbeitet praxisnahe Strategien und Konzepte für klimagerechte Vergesellschaftung der Wirtschaft

An diesem Wochenende nahmen 360 Personen an der Konferenz "Let’s Socialize: Vergesellschaftung als Strategie für Klimagerechtigkeit“ am Werbellinsee bei Berlin teil. An drei Tagen diskutierten und vernetzten sich Teilnehmende und Referent*innen aus Bewegung, Gewerkschaften, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.

"Mit unserer Konferenz konnten wir einen bewegungsübergreifenden Aufschlag für eine gemeinsame Organisierung und radikale Praxis einer klimagerechten Vergesellschaftung und demokratischen Verwaltung von unten machen“, sagt Mascha Schädlich vom Konferenzteam.

Die Konferenz bildete einen Kristallisationsmoment für eine bundesweite Bewegung für Vergesellschaftung, die zukünftig für eine demokratischere und gerechtere Ökonomie kämpfen wird. Im Nachgang werden die dokumentierten Ergebnisse auf der Website der Konferenz zugänglich gemacht.

Die Teilnehmenden erarbeiteten mit Workshops und Praxisphasen konkrete Bündnisse, Strategien und Projektideen für die vier Bereiche Landwirtschaft und Ernährung, Care, Energie und Mobilität.

"Wir kämpfen für einen Zugang zu Care für alle Menschen und eine gerechte Verteilung der Care-Aufgaben auf mehr Schultern. Dafür diskutieren wir eine Massenklage gegen die Veruntreuung unserer Krankenkassenbeiträge und wollen leerstehende Shoppingmalls zu Sorgezentren umbauen“, erklärt Kirsten Domwirth vom Netzwerk Care Revolution für den Konferenz-Sektor "Care“.

Thomas Eberhardt-Köster von Attac sagt für den Strang "Mobilität“: "Vergesellschaftung im Mobilitätssektor heißt, die Macht der Autokonzerne brechen: Statt Profite für wenige zu erwirtschaften, sollen sie für den Bau von Bussen und Zügen für die ökologische und sozial gerechte Mobilitätswende genutzt werden.“

Sina Reisch vom Konzeptwerk Neue Ökonomie erklärt für den Konferenz-Strang „Energie“: "Wir erleben im Energiesektor aktuell einen fossilen Lock-In, weil Politik und Konzerne auf Erdgas und fossilen Wasserstoff setzen, statt den Energieverbrauch so stark zu senken, wie es nötig ist. Sie richten ihn auf Profite aus, statt auf die Bedürfnisse der Menschen. Deshalb wollen wir den Energiesektor vergesellschaften. Strom und Wärme darf keine Ware sein!“

"Das Ernährungssystem in Deutschland ist geprägt von marktbeherrschenden Konzernen und sehr ungleicher Verteilung von Boden zugunsten größer Betriebe. Die Vergesellschaftung von Boden, Nahrungsmittelproduktion und Lebensmitteleinzelhandel ist daher unumgänglich für die Demokratisierung des Ernährungssystems“, sagt Jana Redlich von der jungen Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft für den Konferenz-Bereich „Landwirtschaft und Ernährung“.

Die Konferenz wurde von vielen Ehrenamtlichen, sowie 350.org, Attac Deutschland, common ecologies, Communia, der jungen Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, dem Konzeptwerk Neue Ökonomie, Movement hub, der interventionistischen Linken, dem Netzwerk Care Revolution, dem Netzwerk Flächensicherung und dem Verein Gemeingut in BürgerInnenhand ausgerichtet.

Weitere Informationen:https://vergesellschaftungskonferenz.de/

Fotos von der Konferenz: https://www.flickr.com/photos/200121454@N04/albums/72177720315500828

Für Rückfragen und Interviews: Presseteam der Konferenz, presse@vergesellschaftungskonferenz.de, +49 178 66 76 548 (Erreichbarkeit: Mo-Do, 10-17 Uhr)