2000 bei Europäischer Attac-Sommeruni in Toulouse
Mit mehr als 2000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus ganz Europa und vielen anderen Ländern geht die Europäische Sommeruniversität (ESU) von Attac im südfranzösischen Toulouse heute zu Ende. Damit sind zu dem internationalen Bildungs- und Vernetzungstreffen sozialer Bewegungen doppelt so viele Menschen wie erwartet gekommen.
"Die große Beteiligung zeigt, dass die sozialen Bewegungen nach wie vor stark und lebendig sind. Viele der Teilnehmenden hier in Toulouse sind jung und gehören weder Attac noch einer anderen politischen Organisation an. Sie sind hier, weil sie etwas ändern wollen. Das ist ein großes Potenzial", sagt Aurelie Trouvée, Sprecherin von Attac Frankreich. "In einer Situation, in der Regierungen in Europa und Amerika neoliberale Politik weiter verschärfen und damit dem Rechtspopulismus weiteren Auftrieb verschaffen, kommt den sozialen Bewegungen eine zentrale strategische Rolle zu."
Dies gilt umso mehr, als die vielen globalen Krisenprozesse – Kriege, die Klimakrise, das Risiko eines erneuten Zusammenbruchs der Finanzmärkte sowie die Gefährdung sozialer und ökologischer Standards durch Freihandelsabkommen wie TTIP und CETA – die katastrophalen Folgen der neoliberalen Globalisierung für Millionen Menschen in der ganzen Welt immer deutlicher machen.
Debatte in Toulouse mündet 2018 in Europa-Konferenz in Deutschland
Im Zentrum der Debatte in Toulouse standen dabei der Zustand und die Zukunft Europas. Hugo Braun, Sprecher von Attac Deutschland: "Attac Deutschland hat bei der Sommeruniversität einen Diskussionsprozess für ein anderes Europa initiiert, der im kommenden Jahr in eine große Konferenz in Deutschland münden wird. Dort wollen wir uns nicht allein mit der EU befassen, sondern Wege zu einem friedlichen, sozialen und ökologischen Gesamteuropa erkunden. Aus der Kritik des Bestehenden wollen wir die Vision eines anderen Europas entwickeln."
Ebenfalls großen Raum in den fast 100 Workshops, Seminaren und Diskussionsforen der ESU nahm das Thema Klimagerechtigkeit ein. Die ESU-Teilnehmenden erklärten sich denn auch solidarisch mit den Anti-Kohle-Protesten des Bündnisses Ende Gelände im Rheinland am Wochenende. Im November wird sich Attac zudem an den Gegenaktivitäten zu der UN-Klimakonferenz (COP23) in Bonn beteiligen.
Toulouse war bereits die vierte Station der Europäischen Attac-Sommeruni. In drei Jahren wird sie voraussichtlich wieder in Deutschland zusammenkommen.