UmFAIRteilen-Aktionstag in München
In München fand ab 11:30 Uhr auf dem Karlsplatz (Stachus) eine Kundgebung statt, die trotz der zurzeit starken Konkurrenz durch das Oktoberfest sehr gut besucht war. Etwa 1000 Teilnehmer_innen folgten auf dem Platz zwischen Karlstor und Stachusbrunnen den Redebeiträgen und genossen die Live-Musik.
Die UmFAIRteilen-Aktionen in München wurden vom Bündnis „München sozial – wir halten die Stadt zusammen“ koordiniert. Dem Bündnis gehören über 30 Organisationen an, darunter Attac München, Verdi, die DGB-Jugend, Die Linke und viele Wohlfahrtsverbände. Die Aktionen fanden auf zwei Bühnen statt: Eine große Bühne, auf der auch die Rockband „Less is More“ in den Aktionspausen dem Publikum einheizte, und eine kleine Bühne gegenüber. Redebeiträge wurden im Wechsel auf beiden Bühnen gehalten. Neben den Bühnen gab es Informationsstände unter anderem von Attac München, vom Münchner Sozialforum, von „Echte Demokratie Jetzt“ (EDJ) und anderen Bündnispartnern.
Der dicht gedrängte Ablaufplan umfasste vielfältige Redebeiträge und Aktionen, darunter eine Aktion „Haushaltsloch“ von der DGB-Jugend, eine Bühnenaktion „Wippe“ von MAG AFI (Münchner Arbeitsgemeinschaft Arbeitsförderungsinitiativen), die Ansprache von Ulrike Mascher (VdK), einen Musikbeitrag des BISS-Chors (BISS, „Bürger in sozialen Schwierigkeiten“, eine Münchner Initiative gegen Armut und Obdachlosigkeit), eine Rede von H. Selinger (isw) zur Reichtums-Ungleichverteilung, ihren Gründen und den geforderten Gegenmaßnahmen, und gegen Ende eine Rede von Bernhard Thomas (Attac München) zu „Schuldenlast und Demokratieabbau“, in der er auf den Zusammenhang zwischen der gegenwärtigen Wirtschaftskrise und der neoliberalen Politik der vergangenen Jahre hinwies, die mit Deregulierung, Privatisierung und Steuerentlastung für Reiche zur Schwächung des Staates, zur Zunahme prekärer Arbeit und letztlich zur Krise führte. Somit gibt es allen Grund, die jetzt stattfindende Sparpolitik, die die Schuldenlast auf die kleinen Leute abwälzt, abzulehnen und gegen die andauernde Umverteilung von unten nach oben vorzugehen.
An die tausend Teilnehmer_innen hörten den Redebeiträgen zu oder beteiligten sich an den Aktionen. Die begleitenden Infostände waren ebenfalls gut besucht, und die Flugblätter zum Thema Umfairteilen, die sich nicht nur auf die Vermögensschieflage, sondern auch auf die Verteilung der Arbeit bezogen (mit der Forderung nach Arbeitszeitverkürzung auf 30 Wochenstunden zur Überwindung von Arbeitslosigkeit einerseits und ausufernder Arbeitsbelastung andererseits) wurden den Verteilern förmlich aus der Hand gerissen.
Es war also ein lebhafter Münchner Beitrag zum Aktionstag. Das Wetter spielte auch mit: Der angekündigte Regen hielt sich bis nach der Veranstaltung zurück. Der Tag machte Mut, das Thema UmFAIRteilen verstärkt weiterzuverfolgen.
Fotos von der Aktion
