Globaler Klimastreik am 20. September
Fridays for Future ruft am 20. September zum weltweit dritten globalen Klimastreik auf. Anders als bisher richtet sich der Aufruf nicht nur an Schüler*innen, Studierende und Azubis, sondern an alle Generationen, Umweltverbände, Sozialverbände, Vereine und auch Unternehmen. Wir unterstützen den Streik und rufen ebenfalls zur Beteiligung an den lokalen Aktionen auf.
Es wird immer heißer auf der Erde, doch die Klimapolitik der Staaten und Regierungen produziert nur heiße Luft. Noch immer verschließen die politisch und wirtschaftlich Verantwortlichen ihre Augen davor, dass weitere ungebremste CO2-Produktion geradewegs in eine globale Katastrophe führt. Die Pläne für den Kohleausstieg – viel zu langsam. Ein Bruch mit der industriellen Landwirtschaft – Fehlanzeige. Eine radikale Abkehr vom Individualverkehr, eine öffentliche Mobilität für alle jenseits vom Auto – gar nicht dran zu denken. Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Das Versagen der herrschenden Klimapolitik liegt nicht an schlechter Beratung oder Unkenntnis der klaren Aussagen der Klimawissenschaft, dass der Menschheit die Zeit davonläuft. Sondern daran, dass die Profitinteressen der Kohle- und Autoindustrie, der Agrarlobby, der Chemiekonzerne usw. viel zu mächtig und unauflösbar verstrickt mit der politischen Macht sind.
Hoffnung macht dagegen die wachsende Klimabewegung. Überall auf der Welt bestreiken Schüler*innen und Studierende an den Fridays for Future ihre Schulen und Universitäten. Bei Ende Gelände praktizieren Tausende den offensiven Ungehorsam gegen die Braunkohleverstromung und legen die CO2-Schleudern kurzerhand selber still. Die Aktivist*innen von Extinction Rebellion haben damit begonnen, Blockaden und Aktionen in die Städte zu tragen. Gemeinsam müssen wir jetzt den nächsten Schritt gehen. Wenn nicht die Lebensgrundlagen von Millionen und Milliarden Menschen zerstört werden sollen, muss diese Bewegung größer, stärker, entschlossener und radikaler werden, um sich gegen die Verantwortungslosigkeit durchzusetzen.
Fridays for Future hat den 20. September als den Beginn einer Aktionswoche ausgerufen, in der nicht nur die Schüler*innen und Studierende, sondern ALLE streiken sollen. Attac Deutschland unterstützt diesen Aufruf. Wir werden zusammen mit den lokalen Bündnissen allerorts in Deutschland dabei sein. "Als Attac beteiligen wir uns seit längerem an den Protesten gegen Kohleabbau und -verstromung", sagt Joachim Heier, Mitglied im KoKreis von Attac Deutschland. "Mit unser Kampagne 'Einfach.Umsteigen' kämpfen wir für eine kllimagerechte Mobilität für alle. Dazu gehört die Entmachtung der Konzerne und ein sozialökologischer Umbau der Autoindustrie. Deshalb sind wir natürlich auch am 20. September mit dabei!".
Die Klimakrise ist untrennbar verbunden mit den anderen großen Krisen, die der unsere Art zu produzieren und zu konsumieren hervorbringt, aber nicht lösen kann. Wir brauchen globale Gerechtigkeit statt nationaler Grenzen, Selbstbestimmung statt ökonomischem Sachzwang, Gleichheit der Geschlechter und eine solidarische Wirtschaft statt eines zerstörerischen Profit- und Wachstumszwang.
Unsere Vision des 20. September sind viele, viele Städte weltweit, in denen Verkehr und Produktion stillstehen und in denen sich die Menschen in Massen auf den Straßen treffen. Gemeinsam sagen wir: Schluss mit der Tatenlosigkeit! Raus aus Kohle, Diesel und Benzin! Schluss mit dem fossilen Zeitalter! Klimagerechtigkeit jetzt!