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COP21: Die Zeit der Appelle ist vorbei

Mehr als 10.000 Menschen auf den Straßen von Paris trotz Versammlungsverbots / Für Mai weltweite Blockaden geplant

Foto: Yann Levy

Zum Ende des UN-Klimagipfels sind heute weit mehr als 10.000 Menschen trotz Versammlungsverbots auf die Straßen von Paris gegangen. Sie protestierten gegen die unzureichenden Ergebnisse des Gipfels und machten deutlich, dass es eine starke, globale Bewegung gibt, von der die Lösungen für die Klimakrise ausgehen.

Die Zeit der zahmen Appelle ist vorbei. Trotz des Ausnahmezustands hat sich die Klimabewegung in Paris den Platz genommen, um ihre Vorstellung von einer klimagerechten Gesellschaft jenseits von Profit- und Wachstumszwang in die Öffentlichkeit zu tragen. Sie hat sich weiter vernetzt und ihre Strategien für das kommende Jahr abgestimmt. So verabredeten die Aktiven für Mai weltweit koordinierte Blockaden von fossiler Infrastruktur, darunter im Braunkohlerevier in der Lausitz.

Heute Mittag demonstrierten mehr als 10.000 Menschen in der Nähe des Arc de Triomphe und gedachten der Opfer des Klimawandels. Mit roten Blumen, Bannern, Regenschirmen markierten sie "rote Linien", die nicht überschritten werden dürfen, wenn die Möglichkeit eines ökologischen und sozialen Gleichgewichts bestehen bleiben soll. Von dort zog die Menschenmenge in einer spontanen, von der Polizei tolerierten Demonstration zum Champ-de-Mars in der Nähe des Eiffelturms. Dort soll im Lauf des Nachmittags noch eine Menschenkette gebildet werden.

Attac kritisiert den vorliegenden Vertragstext als unzureichend. Das schwache Ergebnis sei unter anderem dem massiven Einfluss von Wirtschaftsverbänden und Unternehmen auf die Verhandlungen geschuldet. Die EU und USA haben es geschafft, sich als "hochambitionierte" Klimavorreiter zu profilieren Doch was  beim Klimagipfel als Erfolg verkauft wird, wird die Klimakrise weiter verschärfen. Die Regierungen bedienen vorrangig die Interessen der Öl-, Agrar- und Finanzmarktkonzerne und ignorieren die Ursachen des Klimawandels. Statt auf den raschen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, auf weniger globalen Güterhandel oder weniger industrielle Landwirtschaft zu setzen, würden  marktbasierte und technologische Lösungen forciert und klimaschädliche Abkommen wie TTIP vorangetrieben. Verpflichtende Emissionsreduktionen oder die Anerkennung der Menschenrechte fehlten im Text.

Paris hat erneut gezeigt: Von den Regierungen sind keine ernsthaften Lösungen für die Klimakrise zu erwarten. Lösungen werden nur von unten, vom lokalen und globalen Widerstand der Menschen kommen.


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COP21: Die Zeit der Appelle ist vorbei

Mehr als 10.000 Menschen auf den Straßen von Paris trotz Versammlungsverbots / Für Mai weltweite Blockaden geplant

Foto: Yann Levy

Zum Ende des UN-Klimagipfels sind heute weit mehr als 10.000 Menschen trotz Versammlungsverbots auf die Straßen von Paris gegangen. Sie protestierten gegen die unzureichenden Ergebnisse des Gipfels und machten deutlich, dass es eine starke, globale Bewegung gibt, von der die Lösungen für die Klimakrise ausgehen.

Die Zeit der zahmen Appelle ist vorbei. Trotz des Ausnahmezustands hat sich die Klimabewegung in Paris den Platz genommen, um ihre Vorstellung von einer klimagerechten Gesellschaft jenseits von Profit- und Wachstumszwang in die Öffentlichkeit zu tragen. Sie hat sich weiter vernetzt und ihre Strategien für das kommende Jahr abgestimmt. So verabredeten die Aktiven für Mai weltweit koordinierte Blockaden von fossiler Infrastruktur, darunter im Braunkohlerevier in der Lausitz.

Heute Mittag demonstrierten mehr als 10.000 Menschen in der Nähe des Arc de Triomphe und gedachten der Opfer des Klimawandels. Mit roten Blumen, Bannern, Regenschirmen markierten sie "rote Linien", die nicht überschritten werden dürfen, wenn die Möglichkeit eines ökologischen und sozialen Gleichgewichts bestehen bleiben soll. Von dort zog die Menschenmenge in einer spontanen, von der Polizei tolerierten Demonstration zum Champ-de-Mars in der Nähe des Eiffelturms. Dort soll im Lauf des Nachmittags noch eine Menschenkette gebildet werden.

Attac kritisiert den vorliegenden Vertragstext als unzureichend. Das schwache Ergebnis sei unter anderem dem massiven Einfluss von Wirtschaftsverbänden und Unternehmen auf die Verhandlungen geschuldet. Die EU und USA haben es geschafft, sich als "hochambitionierte" Klimavorreiter zu profilieren Doch was  beim Klimagipfel als Erfolg verkauft wird, wird die Klimakrise weiter verschärfen. Die Regierungen bedienen vorrangig die Interessen der Öl-, Agrar- und Finanzmarktkonzerne und ignorieren die Ursachen des Klimawandels. Statt auf den raschen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, auf weniger globalen Güterhandel oder weniger industrielle Landwirtschaft zu setzen, würden  marktbasierte und technologische Lösungen forciert und klimaschädliche Abkommen wie TTIP vorangetrieben. Verpflichtende Emissionsreduktionen oder die Anerkennung der Menschenrechte fehlten im Text.

Paris hat erneut gezeigt: Von den Regierungen sind keine ernsthaften Lösungen für die Klimakrise zu erwarten. Lösungen werden nur von unten, vom lokalen und globalen Widerstand der Menschen kommen.