Verkehrswende - Ein Manifest
In der Corona-Zeit werden häufiger Rufe nach einer Wende laut. Das betrifft zunächst das Gesundheitswesen, aber auch den Verkehr. Denn er sorgt dafür, dass in Deutschland die klimaschädlichen Emissionen immer weiter ansteigen und dadurch den Klimawandel beschleunigen. Deshalb wird zu einer Verkehrswende aufgerufen.
Dazu ist nun aktuell ein Manifest erschienen, dessen Autoren ausgewiesene Fachleute sind. Carl Waßmuth war aktiv bei der attac-Kampagne gegen Privatisierung und Börsengang der Deutschen Bahn AG. Zuletzt gründete er die Initiative Gemeingut in Bürgerhand. Der andere Autor, ein Mitstreiter, Winfried Wolf, Chefredakteur der Zeitschrift Lunapark 21 publiziert seit Jahren sachkundig und engagiert kritisch über den Betrieb der Deutschen Bahn.
Es ist heute leicht über den mangelhaften Zustand des Schienenverkehrs zu berichten. Doch beide Autoren packen die Probleme an der Wurzel und betrachten ein breites Spektrum der Mobilität. Stichworte sind z.B. Tempolimit, autogerechte Stadtentwicklung, Raum für Fußgänger und Radfahrer, Ausbau des ÖPNV mit Null-Tarif, Ausdehnung des Schienenverkehrs in der Fläche statt riskante Großprojekte wie Stuttgart 21,
Verkehrsreduzierung durch Stärkung des Regionalverkehrs. Mit einem Vorschlag zum Umbau der Autoindustrie werden auch deren Mitarbeiter in den Blick genommen. Der Weg, jetzt batteriebetriebene Autos zu bauen, wird kritisch analysiert.
Das Buch ist übersichtlich gegliedert und in klarer Sprache abgefasst. Jeder der zwanzig Abschnitte endet mit einer Bilanz, in der jeweils konkrete Maßnahmen vorgeschlagen werden. Fußnoten und ein Literaturverzeichnis regen zu eigenen Vertiefungen an. Für den angesprochenen Bundesgesetzgeber wird ein vielfältiges Arbeitsprogramm notwendig. Aber auch lokale Initiativen erhalten Anregungen.
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