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WS1 | Energiedemokratie: Wer entscheidet? (Zusammenfassung)

Das Verlangen nach Energiedemokratie wurde von einigen Unternehmen aufgegriffen und Befragungs- und (Schein)beteiligung eingerichtet. Offenbar wird dieser Ansatz bzw. sein Potential auch außerhalb der Bewegung ernst genommen.

Das Berliner Stadtwerke-Modell das sich an dem beeidruckenden Stadtwerk von Sacramento orientiert hat in London und Manchester Nachahmer gefunden (switch on...).

Paris, wo die zivilgesellschaftlichen Akteure top down überredet wurden in das Entscheidungsgremium der dortigen Wasserwerke einen Vertreter zu senden, ist ein ebenfalls interessantes und erfolgreiches Modell.

Was wir brauchen ist ein Kohleausstiegsgesetz mit einem festgelegten Zeitplan. Am besten auf Bundesebene. Wenn aber einzelne Bundesländer hier schon was machen können wäre das sicher auch schon gut. Der Kohleausstieg ist der nächste logische Schritt auf den dem Weg der sozial-ökologischen Transformation, der den nötigen Innovationsinput geben wird. Von diesem kann dann ähnlich der Energiewende auch der globale Süden profieren, sei es durch Technologietransfer oder durch sinkende Produktionskosten, wie derzeit bei PV zu beobachten ist

Die Frage der Energiedemokratie ist nicht nur eine Frage von Kontrolle und Teilhabe sondern auch von sozialer Gerechtigkeit. Sie darf nicht generalistisch vom industriellen Norden gedacht werden, sondern muss die Besonderheiten des globalen Süden berücksichtigen. Im Netzwerk Energy Democracy vom TNI werden diese Fragestellungen genau betrachtet.

Derzeit gibt es eigentlich schon geeignete Strukturen, insbesondere was die Klimaaktivsten betrifft (Ende Gelände, Klima-Allianz). Perspektivisch muss das Spektrum erweitert werden. Dürfte aber so schnell nicht alles zu stemmen sein.

 

WS2 | Arbeiten und Leben nach dem Kohleausstieg – Szenarien einer Umstrukturierung

Im WS2 Arbeiten und Leben nach dem Kohleausstieg - Szenarien einer Umstrukturierung stelten zwei Akteure aus dem Rheinland und der Lausitz ihre Ideen vor:

Antje Grothus von der Bürgerinitiative "Buirer für Buir" stellte die Initiative Rote Linie A4 zum Erhalt des Hambacher Waldes vor. Nach einem Stop der Abholzung und damit der Erweiterung des Braunkohlabbaus soll der Wald als Naherholungsgebiet erhalten bleiben und am Rand Weiler entstehen, wo naturnahes Gewerbe, Werkstätten, Freizeitmöglichkeiten, Ateliers, Galerien, ein Museum entstehen könnten. Solarpanele auf der Lärmschutzwand an der A4 würden erneuerbare Energie befördern.

Sebastian Zoepp von den Lausitzer Perspektiven stellte Überlegungen vor, wie die Bevölkerung in einem Dialogprozess zu einer Vision eines guten Lebens in der Lausitz kommen kann. Dazu gehört die Abkehr von industriellen Großstrukturen und eine Rückbesinnung auf die vorhandenen verschiedensten Kompetenzen in dieser ländlichen Region.

Einig waren sich die Vortragenden und Teilnehmer über die Notwendigkeit eines wirkungsvollen Gegengewichts zum Agieren der Kohlekonzerne. So dominiert RWE bisher in den Gremien der öffentlich finanzierten Innovationsregion Rheinisches Revier die Agenda. Ähnlich in der Lausitz.

A. Grothuis und S. Zoepp betonten, dass der Rückhalt für Kohleabbau und -verstromung in ihrer Region stark gesunken sei und ein Ausstieg und sozial-ökologischer Umbau nicht mehr utopisch sei.  Sie verabredeten, den gegenseitigen Erfahrungsaustausch zu intensivieren.