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Mobilität der Zukunft nicht Autokonzernen überlassen!

Kampagne für sozial-ökologische Verkehrswende

Mit Aktionen bei Hauptversammlungen der Autokonzerne im Frühjahr startet Attac seine Kampagne für eine sozial-ökologische Verkehrswende. Unter dem Motto „Einfach umsteigen – Mobilität für alle“ wird sich das globalisierungskritische Netzwerk für eine konsequent andere Verkehrspolitik stark machen – weg vom motorisierten Individualverkehr hin zu ressourcenschonenden öffentlichen Verkehrssystemen. Geplant sind auch Aktivitäten bei der Automesse IAA im Herbst in Frankfurt. Das haben die Attac-Aktiven bei ihrem bundesweiten Ratschlag in Köln beschlossen.

„Nur ein radikaler Bruch mit der heutigen Produktions- und Konsumweise kann den Klimakollaps verhindern. Ein Kernelement des sozial-ökologischen Umbaus muss die Verkehrs- und Mobilitätswende sein“, sagte Achim Heier vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis. „Wir dürfen die Mobilität der Zukunft nicht den Autokonzernen überlassen. Denn wir brauchen Verkehrssysteme, die ressourcenschonend und gemeinwirtschaftlich organisiert und allen zugänglich sind.“ Eine Eins-zu-eins-Umwandlung in individuelle Elektromobilität ändere dabei nichts am Naturverbrauch und der Unwirtlichkeit der Städte.

Der Verkehrssektor ist Deutschlands größter Energieverbraucher und mit etwa 25 Prozent zweitgrößter Emittent von Treibhausgasen. Anders als in anderen Bereichen wachsen die klimaschädlichen Emissionen im Verkehr weiter an.

Die Globalisierungskritiker*innen wollen verhindern, dass die großen Konzerne den Mobilitätsmarkt der Zukunft nach ihren Profitinteressen gestalten. So investieren IT-Giganten wie Google derzeit in das „Auto als IT-Produkt“, um sich die massiv anfallenden Daten zu sichern. Klassische Autokonzerne setzen auf verstärkte Kooperation wie jüngst Daimler und BMW, weil ihnen ein Teil ihrer Wertschöpfungskette durch den Elektroantrieb wegbricht.

Achim Heier: „Während die Bundesregierung sich zum Büttel der Autoindustrie macht, wächst in der Bevölkerung die Kritik am ungesunden, klimazerstörenden und sozial ungerechten Verkehrssystem. Wir werden den Konzernen nicht das Feld überlassen, sondern für ein Verkehrssystem streiten, das der Lebensqualität von uns allen dient.“

Zwei Attac-Tagungen zu sozial-ökologischer Transformation

Die diesjährige Kommunenkonferenz von Attac am 20. und 21. September befasst sich ebenfalls mit der notwendigen sozial-ökologischen Transformation unserer Gesellschaft, diesmal mit dem Fokus auf dem Thema Wohnen. Und bei einer öffentlichen Tagung des Netzwerkes vom 11. bis 13. Oktober in Oer-Erkenschwick wird es um die Frage gehen, wie sich der sozial-ökologische Umbau finanzieren lässt.