Den Kohlekraftwerken den Stecker ziehen!
Von Moorburg nach Hanau und Jänschwalde
Aufruf zum Anti-Kohle-Aktionstag am 13.09.2008
Der Klimawandel ist schon heute Realität, eine weitere Schattenseite der Globalisierung: In vielen Teilen der Welt kämpfen Menschen mit steigenden Fluten, Dürren, Stürmen, Überschwemmungen. Viele von ihnen verlieren ihre Existenz, werden zu Klimaflüchtlingen. Die Ausweitung der Kohlefördergebiete rund um die Welt vertreibt Menschen aus ihren Lebensräumen - in Kolumbien wie in der Lausitz.
Trotzdem wollen die Stromkonzerne die dreckigste Art, Energie zu produzieren, weiter ausbauen. Sie planen mehr als 25 neue Kohlekraftwerke allein in Deutschland - kaschiert mit dem fadenscheinigen Argument der Versorgungssicherheit. Dabei geht es ihnen allein um Versorgungssicherheit für sich selbst. Die Stromversorgung in Deutschland ist fest in ihrer Hand und garantiert Traumrenditen: Zwischen 2000 und 2006 konnten die großen Vier ihren jährlichen Gewinn um 10 Mrd. Euro steigern. Gleichzeitig ist der Strompreis um 50 Prozent gestiegen, 800.000 Haushalte werden jährlich vom Strom abgeklemmt. Diese Vormachtstellung wollen sie mit dem Bau neuer Großkraftwerke auf Jahrzehnte hinaus sichern.
Wir müssen den Konzernen deutlich machen, dass sie mit dieser Strategie nicht länger durchkommen. An vielen Orten sind Menschen aktiv gegen Kohle - mit Erfolg: Mehrere Kraftwerke konnten durch entschlossenen Protest schon verhindert werden. Wenn wir an weiteren symbolischen Orten die Pläne der Konzerne durchkreuzen, ist das Rückenwind für alle lokalen Initiativen. Dann fallen die Kraftwerkspläne der Konzerne wie Dominosteine. Attac ruft deswegen gemeinsam mit der Klima-Allianz zu einem Anti-Kohle-Aktionstag an zwei zentralen Kraftwerkskonflikten auf: Killt jetzt die Klima-Killer!
In der Lausitz betreibt Vattenfall das Braunkohlekraftwerk Jänschwalde – Deutschlands zweitgrößten Klimakiller! Ab 2020 soll ein neuer Kraftwerksblocks in Jänschwalde gebaut werden. Für die Befeuerung aller Vattenfall-Kraftwerke in der Lausitz sind fünf neue Tagebaue in Planung. 43 Dörfer haben eine gemeinsame Volksinitiative auf den Weg gebracht, die gute Chancen hat, neue Tagebaue zu verhindern und damit die Versorgung für ein neues Kraftwerk abzuschneiden.
Auch das Kraftwerk Staudinger steht auf der Kippe: Der hessische Landtag hat sich gegen die Erweiterung des Kraftwerks ausgesprochen, der Bürgermeister von Hanau ebenso. Und Eon-Chef Bernotat hat angekündigt, Kraftwerke nicht gegen den Willen der Bevölkerung bauen zu wollen. Nun sind wir gefragt: Nehmen wir ihn beim Wort und zeigen Eon die rote Karte. Das Kraftwerk wackelt - jetzt müssen wir es nur noch kräftig anstupsen!
Wir wollen den Stromkonzernen den Stecker ziehen - in Hanau und Jänschwalde fangen wir an!
Kraftwerk Staudinger
Ab 14.00 Uhr Sternmarsch-Demo zum Kraftwerk Staudinger, ab Hainburg-Hainstadt (am Feuerwehrhaus), Klein-Auheim (Sporthalle), Großkrotzenburg (Bürgerhaus), Großauheim (Alte Apotheke)
Kraftwerk Jänschwalde
Ab 14.00 Uhr Treffen am Bahnhof Peitz Ost (bei Cottbus)
Weitere Infos zur Anreise und Programm: www.die-klima-allianz.de