Letzte Hemden gegen das Sparpaket!
Modenschau vor dem Reichstagsgebäude (16. September 2010)
Aufsehen erregender Protest gegen das Sparpaket: Während die Abgeordneten im Bundestag über den Haushaltsentwurf der Regierung debattieren, ist draußen eine Modenschau der besonderen Art zu sehen: Auf einem Laufsteg präsentieren Bürgerinnen und Bürger ihre "letzten Hemden" – individuell beschriftet mit Slogans gegen das Sparpaket (hier eine Sammlung von Beispielsprüchen, PDF). Am Ende des Catwalks entreißen ihnen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Sozialministerin Ursula von der Leyen in Puppengestalt ihre "letzten Hemden" symbolisch. Gleichzeitig flattern mehr als 2000 "letzte Hemden" rundum auf Wäscheleinen vor dem Reichstagsgebäude im Wind.
Tausende Bürgerinnen und Bürger sind dem Aufruf von des Aktionsbündnisses gefolgt, ihre "letzten Hemden" als Ausdruck ihres Protestes gegen Sozialabbau und für eine solidarische Gesellschaft zu schicken. Gemeinsam fordern sie, Reiche stärker zur Verantwortung zu ziehen – unter anderem durch eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes, die Wiedereinführung der Vermögenssteuer sowie die Einführung der Finanztransaktionssteuer.
Die letzten Hemden zeigen drastisch, wer die Last des unsozialen Sparkurses der schwarz-gelben Bundesregierung trägt. Auch die fast 60.000 Bürgerinnen und Bürger, die den Appell "Kein Streichkurs im Sozialen" unterzeichnet haben, verlangen von Arbeits- und Sozialministerin von der Leyen, nicht bei den Schwächsten zu sparen. Reiche müssen zum Zusammenhalt einer gerechten Gesellschaft mehr beitragen.
Es ist ein Skandal, dass die Bundesregierung vor allem Arbeitslose und Familien für die Kosten der Finanzkrise aufkommen lassen will. Sie muss endlich diejenigen zur Verantwortung ziehen, die Jahrzehnte lang fette Gewinne an den unregulierten Finanzmärkten gemacht und dann – als es eng wurde – von staatlichen Rettungspaketen profitiert haben.