Basistext 40: LandGrabbing
Der globale Wettlauf um Agrarland
Der Basistext beleuchtet die Hintergründe und die Akteure des globalen Wettlaufs um Ackerland und zeigt die Konsequenzen für lokale Gemeinschaften, Bauern sowie für die Umwelt. Zudem werden die politischen Prozesse zur Verursachung sowie zur Lösung des Land Grabbing-Problems kritisch betrachtet.
Die Verfügbarkeit über fruchtbares Land ist die Voraussetzung für die Produktion von Nahrungsmitteln und damit für die Ernährungssicherheit. Doch seitdem der Energiebedarf der Industrieländer mehr und mehr durch den Anbau von Energiepflanzen gedeckt werden soll und der Klimawandel ganze Landstriche für die Landwirtschaft unbrauchbar macht, wird Ackerland immer knapper. Privatwirtschaftliche Investoren kaufen insbesondere auf dem afrikanischen Kontinent großflächig Land auf. Angelockt werden auch Spekulanten aus dem Finanzsektor, die in Ackerland weltweit investieren, um an dessen Wertsteigerung kräftig mitzuverdienen. Dieses so genannte Land Grabbing hat verheerende Folgen für die ländliche Bevölkerung.
"Anstatt die Kleinbäuerinnen und -bauern von ihrem Land zu vertreiben, müssen sie gefördert und ihre Rechte auf Land und andere Ressourcen gewahrt werden. Nur so kann ein stabiles Versorgungsnetz von Lebensmitteln aus lokaler und regionaler Produktion erhalten bzw. aufgebaut werden, das weniger abhängig vom Weltmarkt mit instabilen Preisen und machtpolitischen Einflüssen ist."
Die AutorInnen
Timo Kaphengst arbeitet beim Ecologic Institut in Berlin zu Aspekten der Landnutzung, Bioenergie und Biodiversität sowie zu Agrarhandel.
Evelyn Bahn ist Referentin für Welternährung und Globale Landwirtschaft beim INKOTA-Netzwerk.
96 Seiten, VSA-Verlag