Basistext 44: Umverteilen: von oben nach unten
Die Schere zwischen Reich und Arm klafft immer weiter auseinander. Deshalb sind reiche Haushalte deutlich stärker an der Finanzierung des Gemeinwesens zu beteiligen.
Die extreme Ungleichverteilung der Vermögen ist eine zentrale Ursache der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise. Statt nun die Reichen heranzuziehen, werden die Kosten vor allem in der EU durch Kürzungsdiktate nach unten durchgereicht. Die Krise selbst wird so nur weiter verschärft. Dabei gibt es zu dieser Politik gute Alternativen! Und die Widerstandsbewegung, die diese Alternativen einfordert, wird immer mächtiger.
"Der Fokus der EU-Krisenproteste war lange Zeit hauptsächlich auf die nationalen EntscheidungsträgerInnen gerichtet. Internationale Bezüge gab es kaum. Die Krise und die wesentlichen Elemente der vorherrschenden Krisenpolitik sind jedoch auf der europäischen Ebene verankert. Widerstand dagegen darf sich daher nicht nur gegen die Regierungen in den betroffenen Ländern richten, sondern auch gegen die EU-Kommission, die Europäische Zentralbank und die Bundesregierung, die der Motor hinter der neoliberalen Welle ist."
Die Autoren
- Bruno Marcon ist Sozialpsychologe, Mitglied des Attac-Rats, arbeitet zum Attac-Schwerpunkt Umverteilen.
- Steffen Stierle ist Ökonom und Mitglied der Attac-Projektgruppe Eurokrise.