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IAA-Proteste im September in München Klimagerechte und solidarische Mobilität geht nur gegen die Autokonzerne

Vom 7. bis 12. September 2021 residierte die Internationale Automobilausstellung (IAA) in München – diesmal nicht nur auf dem Messegelände: Die Stadt stellte ihr zentrale Plätze zur Verfügung, sodass sich Automobilkonzerne prominent als grün und „Plattformen für neue Mobilität“ präsentieren konnten.

Doch wo die IAA ist, ist seit 2019 auch der Protest nicht weit: Ein breites Spektrum an Gruppen und Initiativen mobilisierte nach München und stellte vielfältige Proteste auf die Beine. Polizei, Verwaltungsbehörden und das bayerische Innenministerium versuchten mit repressivem Vorgehen, jeden Protest im Keim zu ersticken – dennoch konnte der IAA erneut deutlich KonTra gegeben werden. Durch einen starken inhaltlichen Gegenkongress „KonTra IAA“, durch eine Großdemo und Fahrradsternfahrt mit 25.000 Teilnehmenden und durch verschiedenste dezentrale Aktionen zivilen Ungehorsams haben wir das Greenwashing der IAA enttarnt. Gemeinsam haben wir gezeigt, dass mit der Autoindustrie und ihrem Lobbyverband VDA keine klimagerechte Mobilität der Zukunft zu gestalten ist. Der Autokapitalismus wird wieder öffentlich infrage gestellt. Das ist unser aller Verdienst!  

An den vielfältigen Protesten hat sich Attac unter dem Motto "Debattieren, Demonstrieren, Blockieren" erneut maßgeblich beteiligt und konnte die gesamte Bandbreite seiner Stärken ausspielen:

 

 

KonTraIAA: Gegenkongress für transformative Mobilität9. und 10. September

Mit dem KonTra IAA-Kongress konnten wir zum ersten Mal auch einen starken inhaltlichen Gegenpunkt zum Greenwashing der IAA setzen. Während dort E-Autos als Alternative verkauft wurden, stießen wir Debatten darüber an, wie sich Mobilität neu denken und durchsetzen lässt – sozial, klimagerecht und zukunftsfähig. Für Akteur*innen der Protestbewegung war der Kongress ein wichtiger Vernetzungsort trotz Pandemie. Wir haben nicht nur

– Stand und Perspektive der Bewegung beleuchtet, sondern auch
– die Frage nach einer sozial gerechten Konversion der Autoindustrie gestellt, mit Arbeiter*innen und Gewerkschaften diskutiert sowie
– die Transformation unserer Mobilität und Alternativen weitergedacht und in die Öffentlichkeit gebracht.

Wir blicken auf einen erfolgreichen, inspirierenden Kongress mit rund 250 Präsenz-Teilnehmenden pro Tag und guter medialer Resonanz zurück.

Alle Aufzeichnungen vom Kongress

Attac-Aktion: Greenwashing entlarven! 8. September

Schon am Mittwochabend verzierte eine Attac-Kleingruppe ein Autohaus in der Münchner Innenstadt: Mit grüner Sprühkreide rückten wir das Greenwashing der Autoindustrie in den Vordergrund und forderten eine Mobilitätswende statt begrünter Profite ein. Am nächsten Morgen folgte eines von vielen Beispielen für die unzähligen willkürlichen Schikanen und Repressalien, die uns IAA-Gegner*innen in München traf: Die Polizei nahm drei Attac-Aktive, darunter Mitarbeiter*innen des Attac-Bundesbüros, im Zusammenhang mit der Aktion in Gewahrsam, durchsuchte ihre Hotelzimmer, nahm eine unrechtmäßige erkennungsdienstliche Behandlung vor und hielt sie bis zu zwölf Stunden fest. Entlassen wurden alle drei mit Gefährder*innenansprachen und Platzverweisen für die Orte der IAA für den gesamten restlichen Messezeitraum. Gegen diese rechtstaats- und versammlungsfeindlichen Maßnahmen werden wir juristisch vorgehen.

News-Meldung zur Repression gegen Attacies

#BlockIAA: Aktionen zivilen Ungehorsams10. September

Mit Sand im Getriebe, SmashIAA und No Future for IAA waren gleich drei Akteur*innen am Start, die sich der Greenwashing-Party der Autoindustrie mit ungehorsamen Aktionen in den Weg stellten. Durch Blockaden der Ausstellungsflächen am Königsplatz, Odeonsplatz und Wittelsbacher Platz sowie einer Hausbesetzung setzten wir uns effektiv mit unseren Körpern für eine soziale und klimagerechte Mobilität ein: Als Teil von Sand im Getriebe war Attac ebenfalls an den Aktionen beteiligt, die den reibungslosen Messeablauf erfolgreich störten. 

#aussteigen: Großdemo & Fahrradsternfahrt11. September

Anders als 2019 war Attac diesmal auch im Träger*innenkreis der Großdemonstration, die am 11.09. auf der Theresienwiese startete. Gemeinsam mit ADFC, BUND, Campact, DUH, Greenpeace, NaturFreunde Deutschlands und VCD haben wir 25.000 Menschen auf die Straße gebracht, und waren mit unserem Block das Bindeglied zwischen bürgerlicher Demonstration und Akteur*innen zivilen Ungehorsams wie Sand im Getriebe. Mit elf Fahrradsternfahrten zur Demo wurde auch das Münchner Umland erfolgreich eingebunden.

Im Anschluss an die Demonstration wurde unser kostümierter „Autosaurus“ – Teil des Attac-Aktionsbilds, das die Ewiggestrigkeit der Autoindustrie symbolisieren soll – ebenfalls vorübergehend in Gewahrsam genommen und mit einer Gefährderansprache überzogen. Vorwurf: Vermummung. Eine Anzeige soll laut Polizist*innen noch folgen. Dies fügt sich lückenlos in das Bild einer völlig unverhältnismäßig agierenden Polizei während der Proteste ein.

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